Musik und Mitternachtssonne 2011 (4)

25.07.2011 – Bergen

Sonnenaufgang: 5.03 Uhr
Sonnenuntergang: 22.32 Uhr

Am diesem Morgen erreichten wir bei regnerischem, kühlen Wetter gegen 8 Uhr Bergen. Die zweitgrößte Stadt Norwegens gilt als die regenreichste Großstadt Europa, was wir auch zu spüren bekamen.
Nach dem Frühstück machten Jens und ich uns bald auf den Weg Richtung Innenstadt (vorbei an einem deutschen Radfahrer komplett ohne Arsch^^). Unseren ersten Halt legten wir bei der Festung Bergenhus ein bevor wir das berühmte Hafenviertel „Bryggen“, das seit 1979 Weltkulturerbe der UNESCO ist, erreichten.

Das Wetter war (wie erwartet) regnerisch bei ca. 16°C. Davon ließen wir uns aber nicht abhalten und spazierten gut gelaunt durch die Stadt, wo uns v.a. die vielen Kirchen (u.a. kamen wir an der Domkirche St. Olav vorbei) und Fresstempel auffielen. Also verhungern muss man in Bergen definitiv nicht! Durch Zufall entdeckten wir auch das „Immigration Office“ (ich war nicht drinnen, noch nicht…^^) und machten Bekanntschaft mit dem „Filzigen mit nur einem Schuh“. Vorbei am Stadtpark führte uns unser Weg dann zum Fischmarkt, wo mir fast die Augen aus dem Kopf fielen beim Anblick der vielen Köstlichkeiten. Um 12 Uhr fand die offizielle Schweigeminute für die Opfer der Anschläge von Oslo und Utøya statt. Ein sehr ergreifender Moment wie von einer Sekunde zur nächsten Totenstille auf dem zuvor so quirligen Markt herrschte.
Auf dem Rückweg zum Schiff inspizierten wir die alten Holzhäuser des ehemaligen Hansekontor Bryggen noch mal etwas näher (nachdem wir entdeckt hatten, dass man zwischen den Häusern durch gehen kann). Wirklich beeindruckend.

Und mein obligatorischer Besuch eines Souvenirshops durfte natürlich auch nicht fehlen.
Wieder an Bord füllte ich zuerst einmal meinen Magen und machte dann einen Verdauungsrundgang über die oberen Decks, von wo aus ich die „Black Watch“ begutachtete, die neben uns im Hafen lag. Ich entdeckte auch ein Hurtigruten-Schiff, leider war es zu weit weg, um den Namen zu erkennen. Das Wetter hatte sich leider auch nicht sonderlich gebessert und es regnete immer noch leicht, daher beschloss ich, den Rest des Tages mit Lesen am Pool zu verbringen.
Am Abend stand das Gala-Abschiedsabendessen auf dem Programm, was mal wieder ein bisschen aufwendigeres Styling für uns bedeutete. Ich hatte mich bei der Kleiderauswahl für mein Dirndl entschieden und erntete mal wieder sehr seltsame Blicke unserer karierten Freunde. Während des Abendessens setzte die Costa Pacifica Kurs auf Kiel.
Nachdem wir unsere Mägen mit allerhand Köstlichkeiten gefüllt hatten (es gab u.a. Gratinierte Jakobsmuscheln) plünderten wir ein weiteres Mal die Bordgeschäfte. Gerald erstand eine schicke Pelzmütze (Gerüchte, er hätte diese einem toten Russen geklaut, sind definitv falsch!), mit der wir am Anschluss in der Mittelbar allerhand Späße trieben.
Irgendwie hatte ich dann plötzlich keine Lust mehr auf Party und beschloss, alleine ein bisschen spazieren zu gehen. Ich schlenderte über die oberen Decks, hörte dabei Musik und landete letztendlich an der Poolbar, wo ich mir einen Tequila Sunrise gönnte. Das Grinsen des Barkeepers irritierte mich am Anfang etwas, ich bekam aber schnell eine Erklärung dafür als er mich fragte, ob ich denn im vergangenen Jahr auf der Costa Fortuna in der Karibik gewesen sei und meine Abende an der Poolbar verbracht hätte. Der Kerl kannte mich tatsächlich noch von unserer TA und ich schenkte ihm mein nettestes Lächeln als er mir großzügig eine weitere Ladung Tequila in mein Glas kippte. Diese Begegnung verbesserte meine Laune immens und so gesellte ich mich im Anschluss wieder zu meinen Männern in die Mittelbar. Um 23 Uhr ging es wieder Richtung Pooldeck, wo am zentralen Pool eine „Gastronomische Überraschung“ auf uns wartete. Das Buffet mit den zahlreichen Früchte- und Brot-Kunstwerken war wirklich sehenswert und der Ansturm war gigantisch. Okay, letzteres war ein Scherz – die Mumien waren um diese Zeit natürlich schon im Bett.


Nach einem Cocktail an der Poolbar (der Kerl grinste immer noch von einem Ohr zum anderen^^) endete der Abend, wo er enden musste: in der Disko.
(3,5)

26.07.2011 Seetag

Sonnenaufgang: 5.21 Uhr
Sonnenuntergang: 21.33 Uhr

An diesem Morgen hatte ich zunächst so gar keine Lust aufzustehen und meine Laune war nicht gerade die beste. Ich wollte es kaum glauben, dass sich diese traumhafte Kreuzfahrt bereits wieder dem Ende näherte und wir uns langsam aber sicher wieder dem Kieler Hafen näherten. Die Infoveranstaltung mit wichtigen Informationen zur Ausschiffung um 9 Uhr schwänzte ich wieder einmal und ging lieber ins Buffetrestaurant zum Frühstücken. Da wir den ganzen Tag auf See verbringen würden sah unser persönliches Tagesprogramm wie folgt aus: essen, lesen, Musik hören, schwimmen, im Whirlpool abhängen und dabei aufs Meer starren, Schiffe beobachten (und es gab verdammt viele zu sehen), rumliegen, lästern, essen, hatten wir im Whirlpool liegen schon??, essen… Ich liebe Seetage! Schade, dass es der letzte sein würde. Ein letzter Rundgang durch das Schiff, um Fotos zu machen durfte natürlich auch nicht fehlen. Leider war es dann aber irgendwann Zeit, auf die Kabine zurückzukehren und die Koffer zu packen. Ich hasse diese Momente!!!!
Um 17 Uhr fand eine offizielle Schweigeminute an Bord für die Opfer der Anschläge von Oslo und Utøya statt, was zuvor in zig Sprachen angekündigt wurde. Ich selbst war in diesem Moment auf dem Weg zu meinen Männern in die Mittelbar und ich war entsetzt über das Verhalten einiger Passagiere. Während die Kellner und der Großteil der Gäste in der Schokobar, wo ich mich befand, der Opfer gedachten oder zumindest schwiegen, zockten im Casino die Leute munter weiter an den Daddelautomaten. Selbst wenn einem die (am Ende) 77 getöteten Menschen am Arsch vorbei gehen, so kann man doch wohl wirklich für eine verdammte Minute aus Respekt inne halten!! Dreckspack!!!
Ziemlich angefressen musste ich mir in der Mittelbar dann erst einmal zur Beruhigung einen Cocktail rein ziehen.
Es folgte das letzte Abendmahl und der Abschied von unseren Tischnachbarn, der mir noch nie so leicht gefallen ist. 2010 hatte ich am letzten Abend Pipi in den Augen als ich goodbye zu Sara und Joe sagen musste. Und dieses Mal wusste ich nicht einmal die Namen aller Leute, die mit uns am Tisch gesessen hatten (von Johannes mal abgesehen^^). Natürlich wurden auch die obligatorischen Fotos mit den Kellner gemacht. (Auch wenn der Service am Tisch oft zu wünschen übrig lies, unserem Jacob will ich da keinen Vorwurf machen, der gab wirklich sein Bestes, nur war er die meiste Zeit alleine und musste 35 Personen bedienen, da musste zwangsläufig immer jemand warten.)
Nach dem Essen gingen wir zunächst in die Mittelbar und bewunderten von Deck 3 aus den gigantischen Sonnenuntergang, bevor wir uns auf große Abschieds-Foto-Tour begaben.

In der Schokobar trafen wir auf das Animationsteam und v.a. Jens war begeistert von den Kostümen. (Gerald und ich kennen derartige Aktionen ja schon von früheren Kreuzfahrten und haben sie auf der Pacifica auch irgendwie vermisst.)

Und auch auf eine Frage, die mich schon seit dem ersten Abend gequält hatte, fand ich letztendlich auch eine Antwort: Der Sänger in der Schokobar war tatsächlich DER Sasha, der uns allabendlich auf unserer allerersten Fahrt mit der Costa Mediterranea 2006 musikalisch erfreut hatte.
Mit einem lachendem und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns auf unserem Rundgang durch unsere Lieblingsbars von den Künstlern und Kellnern (Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja mal wieder…) und landeten letztendlich, wie sollte es auch anders sein, in der Disko.
(3)

27.07.2011 – Kiel

Um ca. 8 Uhr legte die Costa Pacifica in Kiel an und wir machten uns zunächst mitsamt unseres Handgepäcks auf den Weg in die Mittelbar. (Die Koffer waren ja bereits in der Nacht abgeholt worden.) Meine „post-cruise-depression“ musste ich dieses Mal entgegen meiner Gewohnheiten mit einem letzten Weißbier an der Mittelbar bekämpfen, was aber leider nicht so wirklich gelang. Allerdings bekam ich dort von einer netten Mitreisenden (die ich zuvor beruhigt hatte, dass der Bus mit Sicherheit auf uns waren würde) den Tipp mit der speziellen Ausschiffung für Behinderte. Nach einem kurzen Gespräch mit der Dame vom Geästeservice war klar, wir würden dieses Mal nicht in irgendeiner Bar auf die Ausschiffung waren, sondern in einem speziellen Bereich im Atrium. YEAH!
Gemeinsam mit Jens begaben wir uns dann an den zentralen Pool, um zu „frühstücken“ und uns die Zeit bis zur Ausschiffung mit allerhand Unfug zu vertreiben. Da man bis zum Verlassen des Schiffes mit der CostaCard zahlen konnte gönnten wir uns noch den ein oder anderen Cocktail (Mathilda rulez!) und machten massig Fotos u.a. von der Color Magic, gemeinsam mit unsrem neuen kommunistischen Freund aus Vietnam und ein paar anderen Crewmitgliedern (die meine Befürchtungen bzgl. des Mumienaufkommens bei unserer nächsten Fahrt zerstreuten). Das Wetter war (im Gegensatz zu meiner Laune) einfach traumhaft und wir konnten dank offenem Dach die Sonne am Pool genießen.


Um 10.30 Uhr war es für Gerald und mich soweit und wir mussten (unter Protest und ohne Rollstuhl) die Costa Pacifica verlassen.

„No I don’t wanna go
I don’t wanna go“

Unsere Koffer und auch der Bus waren schnell gefunden, es fehlte eigentlich nur noch Jens, der eine Viertelstunde nach uns ausschiffen sollte. Und wir warteten und warteten und warteten. Sein Koffer wurde irgendwann von einer netten Costa-Mitarbeiterin gebracht, die das arme, einsame Teil gefunden hatte und irgendwann kam dann auch Jens und wir konnten Richtung Heimat aufbrechen.
Im Bus wartete dann eine unangenehme Überraschung auf mich. Die nette Mitarbeiterin von Schmetterling-Reisen hatte uns zwar tolle Plätze (oben ganz vorne, Jens hinter uns) zugeteilt, leider saß aber die seltsame Tante, die mir schon vor der Abfahrt in München auf den Zeiger gegangen war, direkt neben mir. Und sie nervte die ganze Fahrt über. Angefangen von ihrer Motzerei über die „Fäkalsprache“ von Jens bis hin zu ihren ständigen Telefonaten. Halloooooo?!?!?!?! Man muss seinem Liebsten doch echt NICHT stündlich die verbleibenden Kilometer bis zu Hause durchgeben, oder?? Selbst ihre Mitreisende war am Ende ziemlich genervt und war wohl auch ebenso froh wie wir als die „Geliftete“ (Danke an Jens für die Kommentare diesbezüglich^^) von „Dietaaaa“ in Feucht in Empfang genommen wurde. Der Rest der Fahrt verlief dann ruhig und stressfrei, was meine Laune aber auch nicht wirklich verbesserte. Verdammte „post-cruise-depression“!
Am Busbahnhof in München/Fröttmaing wartete dann auch schon unser Airport Shuttle Rosenmeier auf uns und letztendlich hatte uns dann auch irgendwann (ohne den obligatorischen Halt beim Amerikaner) unsere Heimat Regensburg wieder.

Am Ende meines Berichts möchte ich mich bei Kapitän Ciacomo Longo und der gesamten Crew der Costa Pacifica für diese wunderschöne Kreuzfahrt bedanken.

Mein Dank gilt auch meiner Mutter fürs Wohnungshüten, dem Reisebüro Aschenbrenner im Alex-Center/Regensburg (hier buchen wir immer wieder gerne) und allen Leuten, die uns ermutigt haben, diese Reise zu machen.

Dies war unsere mit Abstand teuerste Kreuzfahrt, aber sie war jeden einzelnen Cent wert. Die Fjorde, das Nordkap, die einzelnen Orte, die wir besucht haben – TRAUMHAFT! Und jederzeit gerne wieder!

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Und ihr wisst ja, falls es die Götter gut mit uns meinen, werde ich mich in Kürze wieder melden… wenn wir das Christkind im westlichen Mittelmeer gefunden haben!

Und nicht vergessen: „A dream is all we need!“

Songzitate: Sunrise Avenue

© Sabine Lehner 2011

Musik und Mitternachtssonne 2011 (3)

23.07.2011 – Trondheim

Sonnenaufgang: 3.54 Uhr
Sonnenuntergang: 22.47 Uhr

Wir hatten uns dazu entschlossen, mal wieder etwas länger zu schlafen und verzichteten auf das Frühstück. Das Einlaufen in den Hafen von Trondheim gegen 11 Uhr sah ich mir von Deck 10 aus an und entdeckte dabei die AIDAblu und die Trollfjord der Hurtigruten ASA.
Zum Mittagessen gab es u.a. Muscheln und ich musste feststellen, dass unsere deutschen Mumien da nicht so besonders drauf stehen. Ich konnte natürlich nicht widerstehen (wie immer^^) und schaufelte die Teile maßlos in mich hinein (als „Beilage“ gab es bei mir Lasagne^^).
Irgendwann nach 12 Uhr bequemten wir uns dann auch endlich von Bord, um ein wenig durch das Stadtzentrum zu bummeln, das man vom Hafen aus zu Fuß bequem und schnell erreichen kann. Die Stimmung insgesamt war aufgrund der Anschläge von Oslo und Utøya sehr bedrückt und an allen öffentlichen Gebäuden wehten die Fahnen auf Halbmast. Selbst das Wetter schien zu trauern und es regnete ab und zu ein paar Tropfen bei ca. 13°C. Unsere Ziele in Trondheim waren zum einen der Nidarosdom, eine der bedeutendsten Kirchen Norwegens, sowie die alten Speicherhäuser am Nidelva. Der Dom ist ein wirklich imposantes Bauwerk mit einer Länge von 102 m und einer Breite von 50 m. An der Gewölbespitze ist er 21 m hoch. Besonders fasziniert war ich von der Westfassade in Stil der Hochgotik, die ich eher in England als hier im hohen Norden erwartet hätte. Ins Innere konnten wir leider aufgrund einer Hochzeit keinen Blick werfen.


Auch von den alten Speicherhäusern und der Holzbrücke „Gamle bybro“ war ich restlos begeistert.

Gemütlich spazierten wir dann wieder zurück zum Hafen (Gerald musste durch wirklich jede Pfütze laufen), wo ich noch schnell den Souvenirshop begutachten und einen Troll befummeln musste.
Wieder an Bord war Geralds Bedürfnis, seinen Darm zu entleeren, so groß, dass er gleich mit Jens in dessen Kabine gehen musste (und der deutschen Sprache auch nicht mehr mächtig war^^). Den Rest des Nachmittags war dann hauptsächlich Entspannen in der Kabine und auf dem Balkon angesagt.
Für diesen Abend hatten Gerald und ich einen Tisch im „Blue Moon“ für 19.30 Uhr reserviert. Eigentlich ist für dieses Restaurant ein Aufpreis fällig, wir waren allerdings vom CostaClub eingeladen und mussten „lediglich“ die Getränke bezahlen. Das Ambiente im „Blue Moon“ ist kein Vergleich zu den anderen Restaurants, alles ist etwas exklusiver – angefangen bei der Deko, über den Piano-Spieler bis hin zum Service. Es waren nur wenige Gäste außer uns anwesend und wir bekamen einen wirklich tollen Tisch am Fenster, von wo aus wir während des Essens die Passage durch den Fjord von Trondheimsleia genießen konnten. Es ist einfach gigantisch, mit dem Schiff mitten durch die Berge zu fahren. Da kann man noch so viele Berichte gesehen oder gelesen haben – wenn man es mit eigenen Augen sieht ist man erst mal platt!
Ich hatte an diesem Abend endgültig genug von Deutsch und den Deutschen, so dass ich auf das „Guten Abend“ bei der Begrüßung im Blue Moon grinsend mit „Good evening“ antwortete und prompt kam dann auch als wir am Tisch Platz genommen hatten die Frage, ob ich die Speisekarte denn lieber auf Deutsch oder auf Englisch hätte. Hab ich denn ein kariertes Hemd an oder was?? In English please! Höhöhöhöhö! Und nun zum Essen selber: Als Vorspeise gab es für Gerald Riesengarnelencocktail und für mich Büffelmozzarella mit (etwas blassen, geschmacksneutralen) Tomaten. Der Hauptgang war ein wahrer Traum von der toten Kuh – Porterhouse-Steak für 2 Personen, direkt vor unseren Augen zerteilt und medium wie gewünscht. Da gab es rein gar nichts zu bemängeln, genauso wie bei der Nachspeise – Tiramisu für Gerald und Schokoravioli für mich (kein Platz für fettes Tiramisu neben dem Rind in meinem Magen^^). Dazu gönnten wir uns eine für meine Begriffe sündhaft teure Flasche Rotwein, die perfekt mit dem Steak harmonierte. Hat der Gatte echt gut ausgewählt! Und überhaupt war ich an diesem Abend sehr zufrieden mit meinem Mann, nicht nur, dass er das perfekte Tröpfchen für unser Mahl ausgewählt hatte, zudem sah er auch noch richtig scharf aus, was dazu führte, dass ich ihm permanent auf den Arsch glotzen musste und den halben Abend spitz wie Nachbars Lumpi war.
Nach dem Essen machten wir uns auf die Suche nach Jens und fanden ihn schließlich in der Arschbar. Der übermäßige Weinkonsum beim Abendessen ohne uns hatte ihm merklich zugesetzt. War aber auch kein Problem, wir hatten wie immer unseren Spaß! An diesem Abend lernten wir auch den netten Ungarn kennen, der mir v.a. durch seine Größe und seine blonden Haare auffiel. Wahrscheinlich war er gar kein Ungar, sondern ein Norweger. (*kicher*) Und letztendlich endete der Abend – wie sollte es auch anders sein – in der Disko an der Stange. 
(3)

24.07.2011 – Åndalsnes

Sonnenaufgang: 4.32 Uhr
Sonnenuntergang: 22.48 Uhr

Unser heutiges Ziel, das wir gegen 8 Uhr morgens erreichten, war die „Stadt“ Åndalsnes, die in einem Seitenarm des Romsdalsfjord am Ufer des für seine Lachse berühmten Flusses Rauma liegt. Der Ort mit seinen 2000 Einwohnern ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für die Fahrt über den Trollstigen. Wir lagen als einziges Schiff im Hafen, wobei „Hafen“ etwas übertrieben klingt.
Da das Wetter am Vormittag nicht all zu berauschend war lungerten wir lieber auf Deck 9 und 10 rum und widmeten uns unserer Lieblingsbeschäftigung: Buffet plündern. Gegen Mittag vertrieb allerdings die Sonne die dunklen Wolken und Jens und ich entschlossen uns, am Nachmittag einen Rundgang durch den Ort zu machen. Unser erstes Ziel konnten wir bereits vom Schiff aus sehen – die Zugkapelle.

Dabei handelt es sich um einen alten Eisenbahnwagon am Bahnhof von Åndalsnes, der im Inneren wie eine Kirche eingerichtet ist. Hier werden allerdings keine Gottesdienste abgehalten, das Ganze ist lediglich ein „Gag“ für Touristen (und die einzige „Attraktion“ neben einem großen Troll, die das Kaff zu bieten hat^^) Vom Bahnhof aus machten wir uns auf den Weg (am Troll vorbei^^) Richtung „Innenstadt“ und inspizierten die dortigen Geschäfte. Das Zentrum der Stadt (*hahahahaha*) bildet das Rathaus (großes, hässliches Teil) mit einem großen Platz davor. Ist schon irgendwie komisch, wenn man auf diesem Platz steht und auf der einen Seite das Rathaus und auf der anderen die Costa Pacifica sieht. Man meint, das Schiff liegt direkt mitten im Ort… was auch irgendwie der Fall ist.

Bei unserem Spaziergang durch den Ort fiel mir besonders auf, dass kaum Autos zu sehen waren, es aber an jeder Ecke und noch so kleinen Seitenstraße Zebrastreifen gab. Ansonsten ist Åndalsnes nichts Besonderes, die Lage am Fjord mit den hohen, grünen Bergen rings herum ist allerdings wunderschön. Ich würde hierher gerne jederzeit wieder kommen, dann allerdings einen Ausflug in die Berge buchen. Den Lacher des Tages lieferten uns unsere heiß geliebten typisch deutschen Mitpassagiere. Wir konnten beobachten, wie sich eine Gruppe dieser ganz besonderen Spezies einem Kleiderständer mit Sonderangeboten vor einem Klamottenladen näherte, zielsicher ein KARIERTES Hemd heraus zog und mit großen Augen bewunderte. Ich hätte mir beinahe in die Hosen gemacht! Anstatt Norwegerpullis, Rentierfellen oder irgendwelchem Souvenierplunder kauft sich der Deutsche in Norwegen natürlich ein kartiertes Hemd! (Okay, ein Galaabend stand ja noch bevor, da würde sich ja dann die passende Gelegenheit bieten, das neue Teil anzuziehen^^) Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir dann noch auf dem Weg zurück zum Hafen, wir trafen nämlich den Vater aller Trolle! Das Original! Ich konnte mich gerade noch zurück halten, aber die Versuchung durch das geöffnete Seitenfenster zu greifen und den Kerl an die Nase zu packen, war verdammt groß. (Höhöhöhöhöhö!)
Nach 15 Uhr waren wir dann wieder an Bord (mitsamt unseren neuen Bechern und ohne karierte Hemden^^) und ich vertrieb mir die Zeit bis zum Abendessen auf Deck 10 in der Sonne.

An diesem Tag war „Italienischer Abend“ und wer schon mal mit Costa gefahren ist weiß was das bedeutet. Nach dem Essen gab es das volle Programm inkl. Show der Kellner (That’s amore…), Tänzchen mit den Kellnern (ohne mich, weil I don’t dance^^) und Polonaise (da war ich natürlich wieder dabei). Eigentlich kitschig und nicht wirklich notwendig, aber doch immer wieder schön. Im Anschluss ging es in die Pianobar auf ein Kippchen, danach verzog ich mich kurz auf die Kabine und hatte das erste mal auf einem Schiff ein „Kloproblem“. Anscheinend funktionierten die Toiletten auf dem gesamten Deck nicht, aber es wurde bereits emsig daran gearbeitet. (Kam der Reparaturmensch echt aus der Wandverkleidung oder hatte ich zu viel Vino beim Abendessen?^^)
Um 18 Uhr hatte die Costa Pacifica den Hafen von Åndalsnes verlassen und gegen 21.50 Uhr wurde der Lotse ausgeschifft, was ich rein zufällig life von unserem Balkon aus beobachten und natürlich auch auf zahlreichen Fotos festhalten konnte. Eigentlich wollte ich ja nur Bilder von den Bergen machen, die man urplötzlich durch den dichten Nebel erkennen konnte, aber dann wurde ich Zeuge wie sich ein kleines Boot der Pacifica näherte (Piraten??^^), festmachte und kurz darauf mitsamt Lotsen wieder im Nebel verschwand. Und überhaupt – der Nebel! Der war an diesem Abend schon ziemlich dicht und ständig hörte man das Signalhorn des Schiffes.

In der Arschbar gab Jens an diesem Abend einen Bauchtanz zum besten und ich weiß nicht so genau, ob das nicht der eigentliche Grund dafür war, dass Kotztüten verteilt wurden. Nein, Scherz beiseite, man merkte ausnahmsweise schon deutlich, dass man sich auf einem Schiff befand (besonders in der Arschbar am Heck), allerdings hatten wir da auch schon Schlimmeres erlebt. Mit ein paar Kotztüten im Gepäck ging es schließlich noch auf einen Absacker in die Disko, bevor ich mich in den Schlaf schaukeln lies.
(3)

 

Fortsetzung folgt…

Musik und Mitternachtssonne 2011 (2)

20.07.2011 – Honningsvåg

Kein Sonnenaufgang
Kein Sonnenuntergang

Nach dem Aufstehen zog es mich an diesem Morgen zeitig auf Deck 11, von wo aus ich ab ca. 9.15 Uhr Ausschau nach dem Nordkap hielt. Und tatsächlich – da war es vor uns!!! Auf zahlreichen Fotos hielt ich die Passage um den berühmten Felsen herum fest und bewunderte die kargen Landschaften bei herrlichstem Sonnenschein. Ich kann mit Worten gar nicht beschreiben wie wunderschön dieser Anblick war.

Das wunderbare Wetter lockte uns nach dem Frühstück bald wieder nach draußen. Gegen 12.00 Uhr erreichten wir den Hafen von Honningsvåg und beobachteten das Anlegen von Deck 10 aus, wo wir es uns in der Sonne gemütlich machten. (Wir hatten ja Sonne, nachdem das Schiff gedreht hatte^^)
Wir hatten natürlich den Transfer zum Nordkap gebucht, leider würden wir aber nicht gemeinsam mit Jens fahren, da wir unterschiedlichen Bussen zugeteilt waren. Dies lies sich aus logistischen Gründen auch nicht ändern und war auch kein großes Problem für uns. Es ist eh Wahnsinn, wie die Tausende von Leuten so reibungslos zum Nordkap und wieder zurück bringen.
Pünktlich als wir das Schiff um 13.15 Uhr verließen verdunkelte sich der Himmel und es fing an zu regnen. Ich ließ mir dadurch meine gute Laune aber nicht verderben, Hauptsache ich würde die Kugel sehen. Unsere ca. 45 Minuten dauernde Fahrt führte uns durch eine atemberaubend schöne, aber karge Landschaft. Kein Baum, kein Strauch war weit und breit zu sehen. Dafür allerdings massig Rentiere und ein toller Regenbogen!

„Now this is not the time or the place for a broken-hearted,
‚cause this is the end of the rainbow
where no one can be too sad“


Das Wetter änderte sich nahezu minütlich und bei mir keimte die Hoffnung auf, dass wir vielleicht letztendlich doch Glück haben könnten. Der Bus legte auf seinem Weg auch einen Stop bei einem Samen Camp ein, wo man Souvenirs kaufen und sich mit einem Samen samt Rentier fotografieren lassen konnte. Der Regen war da leider wieder stärker geworden und ich gönnte mir lediglich eine Kippe und bewunderte die Landschaft (und die beiden Rentiere^^). Dann erreichten wir schließlich das Nordkap und wie bestellt kam die Sonne durch die Wolken. Und weil das nicht schon perfekt genug war, trafen wir auch noch auf Jens, der auf seinen Bus wartete, und hatten sogar noch Zeit für ein gemeinsames Foto vor der Weltkugel. Überhaupt – die Kugel!!! Endlich waren wir hier, auf dem Felsen im hohen Norden! Unser Traum war Realität geworden!

Das Nordkap, ein windiges Schieferplateau auf der Insel Magerøya, liegt auf 71° 10′ 21″ nördlicher Breite, etwa 2100 km vom Nordpol entfernt und etwa 520 km nördlich des Polarkreises. Es handelt sich zwar nicht um den nördlichsten Punkt Europas, dennoch ist es ein äußerst beliebtes Ziel für Touristen.
Nachdem wir gefühlte 1000 Fotos gemacht und den grandiosen Ausblick bei ca. 17° C genossen hatten, plünderten wir den Souvenirshop in der Nordkaphalle, (tolle Auswahl, ganz nach meinem Geschmack!), befummelten den dortigen Troll und investierten jeweils eine Krone für unser Glück. Da wir im Anschluss noch etwas Zeit hatten bevor uns der Bus wieder zurück zum Schiff bringen würde, gingen wir wieder nach draußen in die Sonne. Einfach wunderbar, auch wenn es wie Hechtsuppe zog.

„I take part of you with me now
and you won’t get it back
and a part of me will stay here,
you can keep it forever, dear“

Als Gerald und ich gegen 16.30 Uhr wieder im Hafen von Honningsvåg ankamen, entschlossen wir uns wegen der fortgeschrittenen Zeit gleich wieder an Bord zu begeben und auf einen Spaziergang durch den Ort zu verzichten. Mit uns im Hafen lagen übrigens noch die „Lofoten“ der Hurtigruten ASA und unsere alte Bekannte, die Queen Elisabeth, die lag allerdings auf Reede.
Beim Essen an diesem Abend sorgte Gerald für allgemeine Erheiterung, als er gedankenversunken an der Weinflasche griff und daraus trinken wollte. Hähähähähä!
Um 21 Uhr nahm die Costa Pacifica Kurs auf Tromsø. Das Ablegen beobachtete ich draußen von den oberen Decks aus, während „Time to say Goodbye“ aus den Lautsprechern erklang und die Gäste der Queen Elisabeth uns zum Abschied zu winkten. Hach, ich liebe diese Momente!
Meine Männer fand ich später dann in der Mittelbar, wo ich mir auch noch einen Drink gönnte. Um 22.30 Uhr mussten wir dann noch mal Fotos von der Fahrt am Nordkap vorbei machen und dann war es auch schon Zeit für die „Nordische Pool Party“ am Pool Calypso auf Deck 9. Das Animationsteam war wirklich bemüht Stimmung zu machen, was sich bei den zahlreichen Mumien und Zombies als äußerst schwierig gestaltete. Bei manch einem der Gäste war ich durchaus versucht, nach dem Puls zu suchen, um sicher zu stellen, dass er noch unter den Lebenden weilte. Einige hatten aber mit Sicherheit dieselbe Temperatur wie die Eisskulpturen. Nach einem Cocktail (oder auch zwei, wer weiß das im Nachhinein schon noch so genau^^) an der Poolbar machten Jens und ich noch Späße mit dem Eisbären, seiner Kollegin und Neptun. Fazit: Neptun hat ziemlich haarige Beine, der Eisbär einen pelzigen Hintern und ich kann im Gegensatz zu Jens Salsa tanzen. (I don’t dance^^) Lustig war es auf alle Fälle!
Nach einem Abstecher in die Arschbar und die Pianobar war dann allerdings irgendwann Schluss und ich fiel müde und mit der Welt zufrieden ins Bett.
(2,5)

21.07.2001 – Tromsø

Kein Sonnenaufgang
Kein Sonnenuntergang

Gegen 8.30 Uhr erreichten wir den Hafen von Tromsø und nach einem schnellen Frühstück organisierten Jens und ich Tickets für den Shuttlebus, der uns um ca. 10.30 Uhr ins Stadtzentrum brachte. Leider war das Wetter an diesem Tag eher regnerisch und kühl (bis 16°C), davon ließen wir uns aber nicht abschrecken. Wir spazierten am „Dom“ (eher ne aufgeblasene Kapelle^^) vorbei durch die Innenstadt (Penner mit flauschigem Bart!!) Richtung Tromsøbrua („Tromsø-Brücke“), die seit 1960 das Zentrum der Stadt, das auf einer Insel liegt, mit dem Festland verbindet. Ich habe ja generell ein Problem mit Brücken, aber dieses 1036 m lange Teil war der reinste Horror für mich. Wenn sich auf der anderen Seite nicht die berühmte Eismeerkathedrale befinden würde, wäre ich da niemals darüber gegangen.

Diese 1965 erbaute Kirche ist bekannt für ihre eigenwillige Architektur und das größte Glasmosaikfenster Europas, das man auch durch die große Glasfront bewundern kann, wenn man keinen Eintritt zahlen will (so wie wir). Der unangenehme Marsch über die Brücke hin und zurück hatte sich letztendlich auch wirklich gelohnt… alleine beim Gedanken an den schnuckeligen Norweger vor der Kathedrale läuft mir heute noch der Sabber aus dem Mund. Und den freundlichen Rasenmähermann werde ich wohl auch nie vergessen.

Wieder zurück auf der Insel (die Brücke wurde mir auch auf dem Rückweg nicht sympathischer) schlenderten wir durch das Zentrum von Tromsø, sahen uns in einem Küchenstudio um (der hätte mir meine Wunschküche auch nach Deutschland geliefert^^) und stellten fest, dass es sogar einen Erotikshop gab (wobei Jens erst gar nicht merkte, wovor er stand als ich ein Foto von ihm machte^^). Unser letztes Ziel war der Markt, wo wir die verschiedensten angebotenen Waren begutachteten. Neben dem üblichen Souvenir-Plunder gab es auch Fisch und andere Meeresfrüchte und ich machte das erste Mal in meinem Leben Bekanntschaft mit Trockenfisch (*schauder*). Letztendlich machten wir uns dann wieder auf den Weg zur Shuttlebus-Haltestelle und entdeckten auch die Vistamar, die im Gegensatz zur Costa Pacifica und Queen Elisabeth direkt in Zentrumsnähe festgemacht hatte.
Wieder zurück an Bord mussten wir uns erst mal von den Strapazen unseres Ausflugs im Whirlpool entspannen.
Gegen 17 Uhr nahm die Costa Pacifica Kurs auf die Lofoten. An diesem Abend fand das Kapitäns-Gala-Abendessen statt, was bedeutete, dass mal wieder ein bisschen aufwendigeres Styling angesagt war – jedenfalls bei uns, bei der deutschen Bauernfraktion gab es wie immer die karierten Hemden für die ganze Familie. Das kommt natürlich endgeil, wenn man direkt neben dem Offizierstisch sitzt. (Scheinbar war dieser einen bestimmten Familie das wenigstens so peinlich, dass man sie den Rest der Fahrt im Restaurant nicht mehr gesehen hat^^)
Nach dem Essen begaben sich Gerald und ich ins Theater „Stardust“ zum ClubCocktail um 19.45 Uhr mit dem Kapitän. So wenig Leute zu diesem Anlass habe ich echt noch nie gesehen und stinklangweilig war es auch. Zumindest zwei Gläser Nuttenbrause für jeden von uns konnten wir umsonst trinken und ein Gratis-Foto gab es einen Tag später auch. Im Anschluss ging es noch in die Mittelbar und die rote Arschbar, wo Jens mit einem Kerl tanzte. Also manchmal macht mir Jens echt Angst!
(3)

22.07.2011 – Leknes

Sonnenaufgang: 2.31 Uhr
Sonnenuntergang: 23.33 Uhr

Gegen 7 Uhr erreichten wir an diesem Morgen den „Hafen“ von Leknes auf den Lofoten. Wir hatten keine Eile, an Land zu kommen und schliefen erst mal lange bevor wir uns zum Frühstücken auf Deck 9 begaben.

Gegen 11.45 Uhr machten wir uns dann doch endlich mal zum Tendern bereit und schipperten an Land. So weit wir erkennen konnten gab es in Leknes Havn außer einem Souvenirladen, ein paar Lagerhallen, ekligem Trockenfisch und einem Troll NICHTS! Außer einer tollen Landschaft natürlich und da unser Geburtstagskind Gerald auf einen Hügel klettern wollte machten wir das natürlich. Herrlich! Auch wenn das Wetter nicht besonders gut war, so genossen wir doch den Ausblick und die Stille. Später gingen wir dann noch an den Strand, wo wir Muscheln suchten und Scheiße und ein Messer fanden. Jens suchte nicht nur am Strand, sondern auch im Wasser – mit den richtigen Schuhen geht das ja!

Wieder zurück im „Hafengelände“ mussten wir natürlich den Souvenirladen plündern, den Troll befummeln und die zwei norwegischen Schwestern aus dem Laden beglotzen (Also die hätte ich auch gerne mitgenommen^^). Zurück zur Pacifica ging es in rasanter Fahrt – die wohl sowohl uns als auch dem italienischen „Kapitän“ des Tenderboots ziemlichen Spaß bereitete.
Da so ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur natürlich hungrig macht, führte uns unser Weg dann auch direkt ins Buffetrestaurant. Und anschließend mussten wir uns natürlich am Pool entspannen. (Und ich kam auch noch in den Genuss, meinem pelzigen Freund auf den Hintern glotzen zu können, während dieser eindeutige Bewegungen machte^^)
Gegen 17 Uhr verließen wir Leknes und nahmen Kurs auf Trondheim. Meine Herren hatten sich für den Abend etwas Besonderes einfallen lassen und waren nun gar nicht mehr „out of style“! Schick sahen sie aus in ihren karierten Hemden, es fehlten eigentlich nur noch die Schnauzer. Harrharrharr!

Jens war der erste von uns, der von den Anschlägen in Oslo und Utøya etwas mitbekam und im Laufe des Abends machten immer mehr Informationen und Gerüchte die Runde, wobei mir das wirkliche Ausmaß erst am nächsten Tag so richtig bewusst wurde.
Für Gerald gab es natürlich beim Abendessen das obligatorische Geburtstagsständchen vom Maitre und den Kellnern und natürlich bekam er auch eine Torte. Einfach nur noch lecker und ich fand sie um Klassen besser als meine 2009 auf der Costa Luminosa.

Seit diesem Abend ist Jens allerdings nicht mehr alleine, in seinem Bauch wohnt nun der Krake, den er ohne zu kauen runter geschluckt hat. (Den Teil mit der Tentakel, die irgendwann aus seinem Arsch kommt lasse ich besser weg… ups^^)
Später holte ich noch unser Gratis-Foto vom CostaClub-Cocktail und wir machten es uns dann in der Mittelbar gemütlich, wo Giorgio „No Woman No Cry“ und „Buffalo Soldier“ für Gerald sang, was diesen natürlich sehr erfreute. Weiter ging unsere abendliche Tour dann in die Arschbar und in die Disko, wo ich den Pelzigen beim Tanzen auf dem Tisch beglotzen konnte.
(3)

 

Fortsetzung folgt….

Musik und Mitternachtssonne 2011 (1)

Hinweis:

Dieser Reisebericht beinhaltet meine persönlichen Erlebnisse und Gedanken während unserer Nordland-Kreuzfahrt 2011. Wer technische Details bzw. landeskundliche Informationen sucht möchte bitte die einschlägigen Internetseiten aufsuchen.

„I gotta run,
I gotta hide,
I can feel them close behind.
I’m not gonna be feeding them no more.
I gotta move,
stay in the dark,
I gotta lead astray those sharks,
the grass is green where I’m taking this ship right now.“

Vorfreude

2010 erfüllte ich mir meinen persönlichen Traum einer Transatlantik-Kreuzfahrt und am Ende dieser Reise war mir klar, dass es Zeit für einen neuen Traum war (A dream is all we need!!!). Und vor meinem geistigen Auge tauchte auf einmal diese berühmte Kugel auf, die auf dem Felsen ganz hoch oben im Norden Europas thront. Als wir schließlich in Savona von Bord gingen stand der Plan fest – wir wollten zum Nordkap!
Kurz nach unserer Rückkehr machten wir uns dann auch bald auf den Weg ins Reisebüro unseres Vertrauens und buchten „Norwegische Fjorde“ mit der Costa Pacifica. Und dieses Mal würden mein Mann Gerald und ich auch nicht alleine fahren, nein, unser bester Freund Jens entschloss sich, uns zu begleiten. Über 400 Tage ohne Schiff ziehen sich wie Kaugummi… aber irgendwann war es dann so weit und nur noch wenige Stunden trennten uns von unserem Traum.

„All my life I’ve been dreaming I could leave this mess behind,
this time I am waiting for a chance to say goodbye.“

15. 07. 2011 – Tag der Abfahrt

Wir hatten die Anreise nach Kiel mit dem Bus wie üblich über Costa gebucht, allerdings sollte uns dieses Mal das Airport-Shuttle Rosenmeier nach München-Fröttmaning bringen, da das „Taxi Mama“ im Zillertal weilte. Pünktlichst um 18.30 Uhr stand dann auch unser sehr netter Fahrer vor der Türe, der uns sicher und ohne besondere Vorkommnisse zum Busbahnhof in die Landeshauptstadt brachte. Zum großen Unmut einiger Leute hatte allerdings unser Bus von Schmetterling Reisen Verspätung und in der Wartezeit schlossen wir erste Freund- und Feindschaften. Gegen 21.30 Uhr starteten wir schließlich Richtung Kiel und irgendwann hatten sich auch die motzenden Mitreisenden halbwegs wieder beruhigt.

16.07.2011 – Kiel

Ich konnte die Nacht über relativ gut schlafen und erfreute mich am Vollmond und einem gigantischen Sonnenaufgang. Und was man unter „Verspargelung“ der Landschaft versteht weiß ich nun auch – so viele Windräder habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Um 9.30 Uhr erreichten wir schließlich Kiel und ich hätte zu gerne das Gesicht von Jens beim Anblick der Costa Pacifica gesehen. (Jens saß im Bus unten und wir oben) Auch für mich ist dieser Moment immer wieder grandios und Jens gab irgendwann auch zu, dass er weiche Knie bekommen hatte. Neben unserem Schiff lag die MSC Poesia am Ostseekai.

Die Zeit bis zur Einschiffung, die um 12.30 Uhr beginnen sollte, vertrieben wir uns in einem kleinen Park mit tollem Blick auf die Schiffe. Pünktlich waren wir dann auch wieder im Hafenterminal und mussten erstaunt feststellen, dass bereits Einschiffungsnummer 10 aufgerufen wurde (wir hatten Nummer 8 ) – das natürlich nachdem wir uns ein Bier geholt hatten. Gegen 13 Uhr waren wir dann endlich an Bord (wieder zu Hause…) und begaben uns gleich auf Deck 9 zur Nahrungsaufnahme. Im Anschluss suchten wir unsere Kabinen (6402 und 1205) und kurz nach unserer Ankunft dort kamen auch schon die Koffer.
Dann war es an der Zeit für einen kleinen Rundgang durch das Schiff. Da wir bereits mit der baugleichen Costa Serena gefahren waren, fanden wir uns sofort zurecht. Oben auf Deck 10 begutachteten wir die MSC Poesia hinter uns und ein paar Offiziere winkten uns von der Brücke aus freundlich zu (Ich werde trotzdem nicht mit MSC fahren^^). Am Ende unserer Besichtigungstour gönnten wir uns ein Bierchen in der Bar Scuderia Costa auf Deck 12. Um 16.45 Uhr fand die obligatorische Rettungsübung statt und im Anschluss beobachteten wir das Ablegen gegen 17.45 Uhr von unserem Balkon aus. Unseren netten Kabinensteward Jayson hatten wir mittlerweile auch kennen gelernt und „motiviert“.
Für das Abendessen hatten wir den Tisch 407 im Restaurant „New York New York“ zugeteilt bekommen (wie gewünscht waren wir auch in der 1. Sitzung).
Nachdem wir unsere Mägen gefüllt hatten gingen wir in die Bar „Calypso“ auf Deck 9 am mittleren Pool und testeten den dortigen Special Cocktail Mathilda (feini!!). Unsere abendliche Tour führte uns weiter in die Bar „Rock Around the Clock“ auf Deck 5 am Heck des Schiffes, die wir spontan in „rote Arschbar“ unbenannten. Dort trank Gerald den ersten Long Island Iced Tea seines Lebens und war begeistert. Für die musikalische Unterhaltung war in dieser Bar das Duo Elvis und Gianluca zuständig und nun weiß ich auch sicher: Elvis lebt!!! (und heißt Thomas und kommt aus Ungarn^^) Die Stimme…. Wahnsinn! Nach einer ersten kurzen Shopping-Tour führte uns unser Weg später noch in die Bar „Welcome“ auf Deck 3 im Atrium („Mittelbar“), wo Giorgio „My Way“ für mich sang. Glücklich und ziemlich müde gingen Gerald und ich dann ins Bett, während Jens auf der Suche nach der Disko noch in der Kirche landete.
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17.07.2011 – Seetag

Sonnenaufgang: 5.04 Uhr
Sonnenuntergang: 21.36 Uhr

Die Nacht über hatte ich traumlos wie ein Stein geschlafen und war dementsprechend fit als mich der Hunger weckte. Zum Frühstücken gingen wir ins Buffetrestaurant „La Paloma“ auf Deck 9. Danach registrierten wir unsere Kreditkarten (Gerald ist ein Depp^^) und buchten unseren Tisch im Restaurant „Blue Moon“ für den 23.07.. Dann begaben wir uns wieder auf Deck 9, wo wir fast den ganzen Tag im Pool oder im Whirlpool am Heck des Schiffes verbrachten und zwischendurch immer wieder das Buffet plünderten. (Erkenntnis des Tages: Der weiße Wal geht nicht unter!)
Auf den Kapitäns-Gala-Cocktail um 17 Uhr verzichteten wir und nutzten die Zeit lieber für unser Styling. An diesem Tag war Willkommens-Gala-Abendessen und es ist immer wieder interessant, was manche Leute unter „Gala“ verstehen. Karierte Hemden und braune Sandalen sind in meinen Augen an einem derartigen Abend unangebracht. Die Blicke einiger Leute beim Anblick meines Abendkleides waren allerdings göttlich. Nach dem Essen (ich sag nur „Gegrilltes norwegisches Lachs Filet mit Oliven Öl und Zitrone, serviert mit Salzkartoffel und Zucchini Salat“ – ein Traum!!!) gingen wir zunächst in die Pianobar „Rick’s“, eigentlich zunächst nur, um eine zu rauchen. Dort lernten wir Ferdinand und Barbara, ein nettes Ehepaar aus Wien, kennen und blieben kleben. Gemeinsam mit unseren neuen Freunden gingen wir später in die Sportbar „Route 66“, um uns dort das Endspiel der Damen-Fußball-Weltmeisterschaft USA gegen Japan anzusehen. (Grüße an dieser Stelle an den Trottel hinter uns!) Nach einem Abstecher in die rote Arschbar zu Elvis gönnten Gerald und ich uns noch eine Flasche Nuttenbrause auf unserer Kabine. Und Jens landete mal wieder in der Kirche anstatt in der Disko.
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An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zu unserem Schiff schreiben: Die Costa Pacifica ist 290 m lang und 35,5 m breit, hat in 1504 Kabinen Platz für maximal 3780 Passagiere und steht ganz im Zeichen der Musik. Die Gestaltung der öffentlichen Bereiche (die mir persönlich sehr gut gefällt), die Namen der Restaurants, Bars, Decks etc. – überall fand sich das Motto des Schiffs wieder. In den einzelnen Bars gab es zudem spezielle Cocktails, die von bekannten Musikern kreiert worden waren. Unser Kapitän war Ciacomo Longo, mit dem wir bisher noch nicht das Vergnügen hatten. (Im Gegensatz zum guten Massimo in vergangenen Jahr lief er mir auch nur bei offiziellen Anlässen über den Weg.)

18.07.2011 – Hellesylt/Geiranger

Sonnenaufgang: 4.25 Uhr
Sonnenuntergang: 23.00 Uhr

Ich schlafe gerne lange, sehr lange, aber an diesem Morgen war ich so rein gar nicht böse als mich Gerald ganz aufgeregt noch vor 9 Uhr weckte. Der Blick, der sich mir von unserem Balkon aus bot, war einfach unbeschreiblich. Wir ankerten vor Hellesylt im Fjord, um Passagiere für ihre Ausflüge auszuschiffen. Ich hatte ja schon viele Bilder von norwegischen Fjorden gesehen, aber nun – mitten in einem – stand ich nur noch mit offenem Mund da und war beeindruckt. Nach ca. einer Stunde Aufenthalt fuhren wir weiter Richtung Geiranger und ich konnte mich an der unglaublich schönen Landschaft gar nicht satt sehen. Wie in den Alpen, nur fuhren wir auf dem Meer durch die Berge. Hammer!
Während unserer Fahrt durch den Geirangerfjord kamen wir auch an den berühmten Wasserfällen „die sieben Schwestern“ vorbei.

Gegen 11.30 Uhr erreichten wir Geiranger und wir begaben uns zu unserem Treffpunkt für den gebuchten Ausflug „Norddal und Meierhof Herdal“.
Tendern ist doch immer wieder lustig! Vorbei an der Queen Elisabeth ging es mit dem Boot zu einem Anlegesteg, wo wir erstaunt feststellen mussten, dass dort für die Passagiere der QE Getränke bereit standen. Also gegen diesen Service hätte ich mal so gar nichts einzuwenden. Unsere (österreichische) Reiseleiterin erwartete uns schon am Bus, mit dem wir zunächst die „Adlerstraße“ hinauf fuhren. Dies ist im Winter die einzige Verbindung von Geiranger mit dem Rest der Welt. Weiter ging es dann zum Eid-See und zum Norddal-Fjord bis wir schließlich unser erstes Ziel, einen Hof in den Bergen erreichten. Dort konnten wir zunächst in einem der Gebäude allerhand selbst hergestellte Dinge bewundern (Felle, Stoffe…), was mich persönlich aber nicht wirklich interessierte. Mich zog es zu einem der anderen Gebäude – vorbei an einem Mädchen, das auf der Geige spielte – wo ich auf ein paar kulinarische Köstlichkeiten hoffte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Neben diversen Wurstsorten (u.a. auch Elchwurst, sehr lecker!!!) gab es dort auch selbstgebrautes Bier und Himerbeersaft. Feine Sache! Mit einem Becher Bier machte ich es mir an einem Tisch bequem und genoss den gigantischen Ausblick auf den Norddal-Fjord.

Die Temperaturen waren auch recht angenehm (bis zu 20°C an diesem Tag) und ich konnte es kaum glauben, dass ich es tatsächlich geschafft hatte und in Norwegen war. Jens war dann auch so nett und machte ein Foto von mir gemeinsam mit dem netten Norweger, der Gerald über die Bierproduktion auf dem Hof aufklärte. Schade, dass wir keinen Halt beim örtlichen Supermarkt einlegten, ich hätte mir gerne ein paar Flaschen von dem leckeren Gebräu mitgenommen. Weiter ging es dann zum Meierhof Herdal, der aus etwas 30 Gebäuden besteht. Die Dächer der kleinen Holzhäuser sind mit allerhand Grünzeug bewachsen (gute Wärmedämmung) und auf einem konnten wir sogar eine Ziege entdecken (soll in der Gegend völlig normal sein, also ne Ziege auf dem Dach^^). Die anderen Ziegen waren weggesperrt, damit sie die Erdbeeren nicht fressen, wurde uns erklärt. Gut für uns, so konnten wir sie essen. Hähä! In einem der Häuser gab es dann verschiedene Käsesorten zum Probieren (und auch kaufen). Ich machte 2 mal meine Runde und schaufelte genüsslich Käse auf das leckere dünne Knäckebrot. Besonders fasziniert war ich vom braunen Käse. In ersten Moment dachte ich, da würde Milchschokolade auf dem Teller liegen. Aber es war tatsächlich Käse und der schmeckte auch noch verdammt gut. (Meine Männer waren, glaube ich, hauptsächlich von der schwarzen Sennerin fasziniert^^) Leider mussten wir uns irgendwann wieder vom Käse, den Erdbeeren, der Ziege und der schwarzen Sennerin verabschieden und fuhren wieder zurück zur Adlerstraße, wo wir in der „Adlerbiege“ einen Fotostop einlegten. Von hier aus hat man einen überwältigenden Blick über den Geirangerfjord und kann auch in der Ferne die Wasserfälle „die sieben Schwestern“ erkennen. Die grünen Berge, die grauen Felsen, der Fjord mit unserer Pacifica, der Queen Elisabeth und der Vistamar… diesen atemberaubenden Anblick werde ich wohl niemals mehr in meinem Leben vergessen!!

Zurück in Geiranger plünderten wir den Souvenirladen bevor wir uns mit einem Tenderboot wieder zurück zu unserem Schiff fahren ließen (ohne kostenlose Erfrischungsgetränke).
Um 18 Uhr mussten wir leider „Auf Wiedersehen“ zum Geiranger Fjord sagen und dann war es auch schon Zeit für das Abendessen. Im Anschluss stand die rote Arschbar mit Elvis auf unserem Programm und gegen 23 Uhr zog es uns auf Deck 3, von wo aus wir den tollen Sonnenuntergang bewunderten und zahlreiche Fotos machten.

„Purple sunsets and air that I can breathe,
I’m not gonna be turning back no more.“

Besonders faszinierte mich in dieser Nacht, dass die Sonne zwar unter ging, am Horizont aber um 0.47 Uhr noch ein roter Lichtstreifen zu sehen war und ich freute mich auf die kommenden Nächte, wo die Sonne gar nicht mehr untergehen würde.

Der Abend bzw. die Nacht endete letztendlich in der Disko „Fever“, wo Jens und meine Wenigkeit die Tanzfläche inklusive der Stange und der Tische unsicher machten. (I don’t dance!^^) Die Sache mit dem Foto unter dem Glastisch hat „leider“ nicht ganz so funktioniert, wie Jens das geplant hatte. Hehe! Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass DJ Claus T. recht gute Musik auflegt. Kein Vergleich zu meinem Spezialfreund DJ Luca, den ich hoffentlich niemals mehr wieder ertragen muss.
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19.07.2011 – Seetag

Sonnenaufgang: 3.57 Uhr
Kein Sonnenuntergang

Diesen Tag würden wir wieder komplett auf See verbringen, was für uns hauptsächlich Deck 9 bedeuten würde (jedenfalls tagsüber).
Das wohl bedeutendste Ereignis des Tages fand gegen 11.30 Uhr statt, da passierten wir nämlich den Breitengrad 66° 33′ 42“ N – sprich den Polarkreis!! Zu diesem Anlass fand am Lido Calypso die „Polar Party“ mit der „Arktischen Polarkreis-Taufe“ statt. Dieses Spektakel lies ich mir natürlich nicht entgehen. Wobei ich mir schon ein bisschen mehr „Party“ gewünscht hätte, aber das ist wohl kaum möglich, wenn ein Großteil der Mitreisenden schon kurz vor der Verwesung ist. Langsam fing ich an die chaotischen, lärmenden Italiener zu vermissen… wer hätte das jemals für möglich gehalten. Auf alle Fälle bekam ich Wasser über den Kopf und Wodka in den Magen und war zufrieden. (Jetzt fehlt mir nur noch der Äquator und dann kommt die südliche Halbkugel dran^^)

Ansonsten verbrachten wir den Tag fast ausschließlich am Lido Ipanema am bzw. im Pool (inkl. Hummi^^). Unser Badevergnügen wurde allerdings durch eine Horde Österreicher empfindlich gestört. Der Pool am Heck des Schiffes ist ja eigentlich Erwachsenen vorbehalten, wobei ich ja im Prinzip nichts dagegen habe, wenn sich dort auch Kinder aufhalten. Aber Ball spielende Kinder (auch noch angestachelt von ihren Eltern), die sich anderen gegenüber total rücksichtslos verhalten – das muss doch wirklich nicht sein!!! Da Schwimmen unmöglich war verzogen wir uns in den Whirlpool und genossen die Aussicht bzw. vergnügten uns mit dummen Sprüchen und Schwefelblasen.
Nach dem Abendessen gegen 20 Uhr verzog ich mich alleine auf Deck 11, legte mich in die Sonne, hörte Musik und träumte vor mich hin.

„Bright lights in the sky,
blue flower and rainbows.
Bright lights in the sky,
looking like diamonds.“

Später suchte ich meine Männer und gönnte mir das ein oder andere alkoholische Getränk. Dies sollte die erste Nacht ohne Sonnenuntergang werden… Mitternachtssonne… das hatte mich schon immer fasziniert! Wir postierten uns in der Mittelbar, von wo aus wir bequem immer wieder hinaus gehen und Fotos machen konnten – was wir auch zur Genüge taten. Eigentlich hatte ich ja geplant, um Punkt Mitternacht die Sonne zu fotografieren, aber daraus wurde nichts, da urplötzlich gegen 23.45 Uhr dichter Nebel aufzog.

Innerhalb weniger Minuten war die Sonne verschwunden. Da half nur eines – weiter trinken. Und wir wurden dabei netterweise von einem der Kellner mit Zaubertricks unterhalten. Um 2 Uhr lichtete sich der Nebel genauso plötzlich wie er gekommen war und die Sonne strahlte wieder vom blauen Himmel. Ein unbeschreiblicher Anblick!

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Fortsetzung folgt…

Welcome to my dream – TA 2010 (5)

10.04.2010 – Funchal / Madeira

Um 8 Uhr erreichten wir an diesem Morgen den Hafen von Funchal. Zu Geralds großer Freude lagen 3 deutsche Kriegsschiffe mit uns im Hafen, nämlich die Fregatte Brandenburg, die Fregatte Niedersachsen und der Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main.

Nach einem schnellen Frühstück drängte es mich natürlich von Bord. Es war durchaus ein komisches Gefühl, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Da sich Gerald nicht all zu gut fühlte, begleitete er mich lediglich bis zum Hafenausgang und ging dann wieder zurück an Bord. Meinen ursprünglichen Plan, an den Strand zu gehen, wo wir uns im November erst amüsiert hatten, musste ich leider aufgeben, da der Strand nicht mehr existierte (WTF?!?!?!). Ich entschloss mich dann, erst einmal in den Santa Catarina Park zu gehen und dort die Aussicht zu genießen.

“I don’t need any of you to tell me how
The rain can fall on me
There’s a faith in my heart I can do anything
If I just try hard
I don’t need all the boundaries you build for me
And no I don’t need no guide
Let me feel all the thirst I have inside of me
Let me dream like child”

Anschließend spazierte ich einfach planlos durch die Innenstadt von Funchal, besichtigte die Kathedrale Sé und stöberte durch einige Souvenirläden. Funchal ist wirklich wunderschön und überall blühen bunte Blumen. Leider war das Wetter nicht so berauschend, aber bei über 20°C war es dennoch angenehm warm.

Nachdem ich einige Zeit lang durch die schmalen Gassen der Altstadt geschlendert war bekam ich Lust auf ein Bier. Gerade als ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Lokalität machen wollte, ertönte ein Ruf von einem der Tische vor einer kleinen Kneipe: „Hey, magst Dich nicht zu uns setzen?“ Ja, hallo… die Herren kannte ich doch irgendwo her! Ich nahm das Angebot natürlich gerne an, setzte mich zu Werner und Joachim und bestellte mir ein Bier (Coral). Besser hätte ich es nicht erwischen können, wir hatten viel Spaß und nach einiger Zeit gesellten sich noch weitere Passagiere der Costa Fortuna zu unserer kleinen Runde. Das Bier schmeckte hervorragend und auch der Madeira-Wein vom Nachbartisch was ausgezeichnet (diese Aktion werde ich niemals in meinem Leben vergessen^^). Als sich meine Trinkkumpanen schließlich verabschiedeten musste ich natürlich noch ein wenig sitzen bleiben und noch ein weiteres Bier gemeinsam mit dem netten Kellner Miguel trinken. Ich machte auch noch Bekanntschaft mit einem Ehepaar aus Wales und unterhielt mich ein bisschen mit ihnen. Irgendwann wurde es dann auch für mich Zeit, mich zu verabschieden und – in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit – entschloss ich mich, mit dem Taxi zurück zur Costa Fortuna zu fahren. Dummerweise blieb dann aber bis zum Ablegen doch noch genug Zeit, mich durch die Stände mit allerhand Plunder zu wühlen, Geld auszugeben und mit dem Verkäufer Bruno ein bisschen zu quatschen (meinen Gürtel hat er aber trotzdem nicht bekommen^^).

Wieder an Bord war es Zeit für eine Dusche und pünktlich um 17 Uhr stand ich auf dem Balkon bereit, um Fotos vom Ablegen zu machen – mal wieder nur bekleidet mit einem Handtuch! Ich kann es einfach nicht lassen!^^

Es folgte dann wie immer das Abendessen und im Anschluss ein Abstecher in die grüne Bar. Für mich war es dann Zeit für eine Pause und ich zog mich auf unsere Kabine zurück, um ein wenig zu schlafen. Der Alkoholgenuss am Nachmittag musste einfach irgendwann seinen Tribut fordern! Aber nach einiger Zeit fühlte ich mich wieder fit und machte mich auf die Suche nach meinem Gatten, den ich leider nirgends finden konnte. Dafür entdeckte ich Brian aus England, den ich ein paar Tage zuvor kennen gelernt hatte, in der roten Bar (Bar Conte Rosso) und gönnte mir dort noch einen Cocktail bei klassischer Musik mit dem Summer Trio.

11.04.2010 – Seetag

Und wieder einmal würden wir den kompletten Tag auf See verbringen. Daher fehlte mir auch jegliche Motivation, das Bett frühzeitig zu verlassen. Irgendwann bequemte ich mich dann aber schließlich doch auf Deck 9 zur Nahrungsaufnahme. Da um 11 Uhr mal wieder die Uhren auf 12 Uhr vorgestellt wurden, wurde aus dem eigentlich geplanten Frühstück gleich das Mittagessen mit leckeren mediterranen Spezialitäten.

An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zur Crew und zu den anderen Passagieren sagen.

Unser Kapitän Massimo Garbarino wurde ja schon einige Male erwähnt – ein sehr netter Mann, der mir täglich mindestens ein Mal über den Weg lief und dabei immer freundlich grüßte. Der Rest der Crew war wie gewohnt immer nett und ständig bemüht, uns unsere Wünsche zu erfüllen. Besonders unsere Kellner beim Abendessen möchte ich hier lobend erwähnen. Da gab es rein gar nichts zu meckern! Mit den Barkeepern in unseren Lieblingsbars hatten wir immer unseren Spaß und wurden immer schnell bedient. Einen Kritikpunkt habe ich dieses Mal dennoch: unsere Kabinenstewardess Vanessa war ein Reinfall! Die Kabine wurde zwar sauber gereinigt, dennoch war ich hier insgesamt von unseren früheren Reisen mit Costa besseres gewohnt! (Meine Klamotten für die Nacht fand ich jeden Tag wo anders wieder und nette Handtuchtiere gab es auch nicht. Und das „do not disturb – Schild“ meint auch genau DAS – Bitte NICHT stören!!)

Ein Crewmitglied möchte ich hier noch extra erwähnen und zwar den guten Luigi, mit dem ich so einige nette Abende verbrachte. Er erzählte mir viel über das Leben an Bord und über sein Privatleben und das Ganze ohne aufdringlich zu werden. In meiner allgemeinen Verpeiltheit registrierte ich lange nicht, wer Luigi eigentlich war. Als ich ihn dann letztendlich auf einem der Bilder der Führungsoffiziere entdeckte, blieb mir fast die Spucke weg! Ich hatte es tatsächlich geschafft, dass mir der „Chief Engineer Hotel“ (Oberhausmeister^^) einen Cocktail nach dem anderen spendierte!

Bei den Passagieren fiel einem als erstes der große Anteil der deutschsprachigen Passagiere auf (ca. 1000 wie mir gesagt wurde). Natürlich gab es wie immer auch einige Kappenrentner, die immer meckern mussten, aber im Allgemeinen kamen wir mit den Deutschen gut klar (Rene und Yvonne aus Stuttgart, meine Trinkkumpanen Werner und Joachim, die Musikerin…). Wir lernten auch einige sehr nette Engländer kennen. Die sonst teilweise recht nervigen Italiener fielen kaum auf (bis auf die Tante, die sich lautstark an der Rezeption beschwerte. „She has no problem! She is the problem!“^^) und über die Amerikaner konnte man sich teilweise köstlich amüsieren (Hawaii-Hemd + bunte Bermuda-Shorts, beides farblich definitiv nicht zusammenpassend = Amerikaner^^). Wer mir allerdings äußerst negativ auffiel, waren einige Franzosen: arrogant, unmögliches Benehmen und einfach unangenehm! Allerdings konnte man die auch sehr nett auf Bayrisch beschimpfen.

Und eine kleine Anmerkung an alle Damen zum Schluss: Das in den öffentlichen Toiletten sind Kosmetiktücher! Die benutzt man nicht zum Händeabtrocknen! Dafür sind die nicht gedacht! Und da braucht man auch nicht motzen, wenn man am Ende nur noch Fetzen in der Hand hat! That’s all folks! Period!

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich mit meinen Lieblingsbeschäftigungen: Musik hören und aufs Meer starren!

“Let me keep dreaming
Let you and I belong here
Shining all the way”

Langsam machte sich bei mir auch ein bisschen Wehmut breit. In wenigen Tagen würden wir wieder zu Hause sein. Was sollte ich dann tun? Wovon sollte ich träumen? Ich hatte zwar diese vielen, wundervollen Erinnerungen an diese Transatlantikkreuzfahrt, aber was hilft der Blick in die Vergangenheit, wenn die Gegenwart in Trümmern liegt und man kein Ziel in der Zukunft hat, an dem man sich festklammern kann? Und langsam begann ein neuer Traum in meinem Kopf Gestalt anzunehmen…

Ich beschloss, ausnahmsweise einen ruhigen Abend einzulegen. Nach dem Abendessen, bei dem wir uns von Ellen und Frank verabschieden mussten (die beiden würden am nächsten Morgen ausschiffen) gingen wir nur noch in die rote und die grüne Bar bevor ich mich verhältnismäßig früh in die Kabine zurück zog. Die Passage durch die Straße von Gibraltar beobachtete ich von unserem Balkon aus (immer wieder faszinierend).

12.04.2010 – Malaga / Spanien

Um 8 Uhr erreichten wir an diesem Morgen den Hafen von Malaga und der Sonnenaufgang war wie jedes Mal einfach gigantisch (Wie machen die das nur immer?^^).

Nach einem schnellen Frühstück gingen wir von Bord und fuhren mit dem Shuttelbus zum Hafenausgang. Dieses Mal wollten wir unbedingt die Innenstadt von Malaga erkunden, was wir in den letzten Jahren ja nie geschafft hatten.

Ohne konkretes Ziel spazierten wir einfach durch die Stadt. Natürlich kamen wir dabei auch an der Kathedrale „Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación“ vorbei, die auch „La Manquita“ („die Einarmige“) genannt wird, weil der zweite Turm aus Geldmangel nie vollendet wurde. Schließlich zog es mich zur „Alcazaba“, einer maurischen Festung aus dem 11. Jahrhundert.

Leider sind anscheinend alle Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten Malagas montags geschlossen und so mussten wir auf eine Besichtigung leider verzichten. Dafür spazierten wir an der Festung entlang und genossen die Sonne bei ca. 20°C (kam mir ziemlich frisch vor^^). Durch einen netten Park, wo Vorbereitungen für ein Fest im Gange waren, schlenderten wir gemütlich mit (einigen Pausen) wieder zurück zum Hafen und fuhren dann mit dem Shuttlebus zurück zum Hafenterminal, wo ich noch etwas durch die Geschäfte stöberte, allerdings nichts fand, was mich zum Kaufen animierte.

Wieder an Bord gingen wir zunächst natürlich ins Buffetrestaurant (spanische Spezialitäten – wer mich kennt, weiß was das bedeutet^^) und dann auf unsere Kabine, wo ich vom Balkon aus das Ablegen gegen 13 Uhr beobachtete.

Leider wurde das Wetter immer schlechter und so verbrachte ich den restlichen Nachmittag hauptsächlich in unserer Kabine bzw. auf unserem Balkon.

Da an diesem Abend das „Gala Abschieds Essen“ auf dem Programm stand, war ein letztes Mal „aufwendiges“ Styling angesagt und ich musste mit Entsetzen feststellen, dass mein Abendkleid irgendwie enger geworden war.

Nach dem Essen zogen wir noch ein bisschen durch die diversen Bar und ich bekam endlich mein Foto mit dem Kapitän. (Notiz an mich: Mit diesen verdammten Schuhen NICHT laufen, auch nicht dem Kapitän hinterher^^) Wir versuchten natürlich auch wieder (vergeblich) unsere Coins im Casino loszuwerden und ich muss gestehen, dass mich dieses Gezocke langsam wirklich langweilte.

13.04.2010 – Seetag

Unseren letzten Seetag begann ich erst einmal damit, lange zu schlafen. Während Gerald dann in der Kabine blieb, stöberte ich durch die Shops… wie viele andere Passagiere auch, die sich wie die Geier auf die Sonderangebote stürzten. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und erstand ein T-Shirt und eine Kapuzenjacke (als ob ich nicht schon genug hätte^^). Der Hunger trieb mich anschließend ins Buffetrestaurant, wo ich mir ein kleines Frühstück gönnte. „Dummerweise“ traf ich dort auch auf Werner und Joachim und verabredete mich mit ihnen um 12 Uhr an der Poolbar am Heck des Schiffes. Und es kam, wie es kommen musste… bei viel Spaß flossen die „X1-Biere“ (ich glaube, es war Carlsberg, was mir aber egal war weil UMSONST^^) nur so in mich hinein. Gerald gesellte sich später auch zu uns und gönnte sich einen Gin Tonic. Ich war ein wenig deprimiert, da das Ende der Kreuzfahrt nun direkt vor uns lag – was laut Werner aber ganz gut war, da das Lotterleben irgendwann ein Ende haben musste.

Dann war es auch langsam an der Zeit, die Koffer zu packen. Verdammt! Diesen Teil einer Kreuzfahrt hasse ich wirklich. Später legte ich mich dann noch etwas hin, da mir die Lust auf anderweitige Aktivitäten vergangen war und zudem die X1-Biere ihre Wirkung zeigten.

Ein letztes Mal genossen wir ein leckeres Abendessen gemeinsam mit Sara und Joe, bevor das große Verabschieden – sowohl von Sara und Joe als auch von unseren Kellnern – begann. Ich hatte besonders Sara in den vergangenen Wochen so lieb gewonnen, dass mir Tränen in den Augen standen als ich sie ein letztes Mal umarmte. Das ist mir bis jetzt auf einer Kreuzfahrt noch nie passiert!

Irgendwie war meine Stimmung nicht die beste und so zog ich mich an diesem Abend relativ früh auf unsere Kabine zurück.

14.04.2010 – Savona / Italien

Gegen 8 Uhr erreichte die Costa Fortuna den Hafen von Savona. Wir begaben uns ein letztes Mal ins Buffetrestaurant zum Frühstücken und gingen gegen 9 Uhr dann in die Bar Conte di Savoia, um auf die Ausschiffung zu warten.

Nach dem Aufruf ging alles wie immer viel zu schnell… bevor ich es überhaupt richtig mitbekam waren wir bereits an Land. Unsere Koffer hatten wir dann auch schnell gefunden (ich liebe dieses türkise Teil^^) und begaben uns dann auf den Parkplatz, wo wir auf unseren Bus warteten.

Im Bus hatten wir (mal wieder) ein riesiges Glück mit unseren Plätzen – wir saßen oben rechts ganz vorne! Hier konnten wir uns genüsslich ausbreiten und hatten zudem eine tolle Aussicht.

Es musste so gegen 11 Uhr gewesen sein, als wir uns dann schließlich auf den Weg Richtung Heimat machten. Irgendwo in Italien kam dann noch ein kleiner Schock! Von den meisten unbemerkt platzte an unserem Bus ein Reifen. Fast eine Stunde benötigten unsere Busfahrer, um den Reifen zu wechseln (auf dem Standstreifen der Autobahn wohlgemerkt!). Anstatt sich darüber zu freuen, dass keinem etwas passiert war, mussten sich natürlich ein paar Leute über die durch den Vorfall entstandene Verspätung bzw. das Verhalten des Busfahrers (soll der zaubern oder was??) aufregen. Manche Leute sind und bleiben einfach Idioten. Nur gut, dass diese in der Minderheit waren.

Aufgrund der Verspätung erreichten wir erst gegen 22.20 Uhr den Busbahnhof in München/Fröttmaning, wo meine Mutter bereits auf uns wartete. Trotz aller Wiedersehensfreude wollte ich in diesem Augenblick nur eines: zurück auf die Costa Fortuna!

Meine Mutter fuhr uns dann zurück nach Regensburg (mit dem schon obligatorischen Stopp beim „Amerikaner“), wo wir müde und auch ein bisschen traurig recht bald in unser Bett fielen.

Am Ende meines Berichts möchte ich mich bei Kapitän Massimo Garbarino und der gesamten Crew der Costa Fortuna für diese wunderschöne Kreuzfahrt bedanken.

Mein Dank gilt auch meiner Mutter fürs Abholen und Wohnungshüten, dem Reisebüro Aschenbrenner im Alex-Center/Regensburg (hier buchen wir immer wieder gerne) und allen Leuten, die uns ermutigt haben, diese Reise zu machen.

Mein ganz persönlicher Dank gilt den Jungs von Sunrise Avenue für den perfekten Soundtrack zu einer perfekten Reise 😉

Dies war er nun, mein persönlicher Traum! Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit. Und ihr wisst ja, falls es die Götter gut mit uns meinen, werde ich mich nächstes Jahr wieder melden… wenn wir das Nordkap erobert haben!

“A dream is all we need”

Songzitate: Sunrise Avenue

© Sabine Lehner 2010

Welcome to my dream – TA 2010 (4)

06.04.2010 – Seetag

An diesem Tag verzichteten wir wieder auf das Frühstück und begaben uns nach dem Aufstehen und anschließendem Rumgammeln auf unserem Balkon gleich zur Küchenführung, die um 10.30 Uhr im Restaurant Raffaello startete. Ich war zuvor noch nie in der Küche eines Kreuzfahrtschiffes gewesen und war wirklich beeindruckt. Die Führung war sehr informativ und auch ziemlich lustig. Leider habe ich den Namen unseres „Führers“ vergessen (Es war wohl ein Österreicher^^).

Leckere Kuchenhäppchen ersetzten dann auch das ausgelassene Frühstück. Zur selben Zeit fand auf Deck 9 die „Große Zeremonie Taufe der Meere“ statt, die wir leider verpassten. Also dieses „Spektakel“ hätte ich gerne gesehen. Ich steh einfach auf sinnfreie Animationsspielchen, bei denen sich die Leute zum Affen machen. Das „Zertifikat vom Wendekreis des Krebses“, das am Ende der Zeremonie überreicht wurde, fanden wir netterweise später auf unserer Kabine. (Den Wendekreis des Krebses würden wir übrigens an diesem Tag gegen 19.30 Uhr überqueren.)

An diesem Tag wurden auch wieder die Uhren umgestellt und ich musste feststellen, dass mein Körper mittlerweile jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Ist schon irgendwie geil, einfach so in den Tag rein zu leben und die Seele baumeln zu lassen.

Nach dem Mittagessen machten wir es uns auf Deck 9 am Heck des Schiffes bequem. Da wir das Wasser im Pool als zu kalt empfanden (Halleluja waren wir mittlerweile verwöhnt^^) verbrachten wir den halben Nachmittag lieber im Whirlpool. Leider nahm die Bewölkung etwas zu (dennoch hatten wir bis zu 27°C) und auch das Meer war etwas bewegter als die letzten Tage, was mich aber nicht im geringsten störte.

“Choose to be me
To be free to be my way
I saw the light shining right in my eyes
Choose to be me
To be free to be my way
With a smile on”

Der Abend verlief im Prinzip wie gewohnt: Ein Cocktail des Tages als „Starter“ (lecker Tequila Sunrise), beim Abendessen komplett überfressen und im Anschluss ein kleiner Spaziergang über die oberen Decks, bei dem ich tolle Fotos machen konnte.

Dann machten wir es uns an der Poolbar bei einem Cocktail des Tages bequem. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass es auf Deck 9 sowohl im Buffetrestaurant als auch an den Poolbars nur Plastikgeschirr gibt. Wie man immer wieder lesen kann, regen sich darüber viele Leute auf, mich stört das aber nicht im geringsten. Genau diese Leute möchte ich hören, wenn sie in eine Glasscherbe treten! Der Cocktail des Tages in der XL-Version wurde in einem Plastik-Weizenglas serviert, was mich jedes Mal wieder aufs Äußerste belustigte.

An „unserer“ Poolbar gab es diesen netten (fetten^^) Barkeeper von den Philippinen, der es immer besonders gut mit uns beim Mixen der Cocktails meinte. An diesem Abend meinte er es aber schon fast zu gut – nachdem eh schon die doppelte Menge an Schnaps ins Glas gewandert war, gab es später dann noch einen Nachschlag! Ich dachte für einen Moment schon, dass mir der Tequila wieder aus den Ohren raus kommen würde!

Unsere letzte Station war dann noch die grüne Bar, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.

07.04.2010 – Seetag

Dieser Tag begann etwas kühler als die Tage zuvor und bei meiner Morgenkippe am Balkon (selbstverständlich im Bikini^^) fröstelte ich bei 23,5°C ein bisschen… höhöhöhö! Nach dem Aufstehen gingen wir bald zum Frühstücken ins Buffetrestaurant und blieben anschließend bis zum Mittagessen gleich dort sitzen, da es draußen ziemlich bewölkt und unfreundlich war. Mittags gab es an diesem Tag übrigens deutsche Spezialitäten – der Sauerbraten und die böhmischen Knödel waren echt lecker! Müde und vollgefressen vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen und Schreiben und rafften uns schließlich zu einem kleinen Spaziergang über die oberen Decks auf. Das Wetter wurde dann auch immer besser und wir beschlossen, uns in den Whirlpool zu legen. Immerhin schaffe es das Thermometer letztendlich doch noch auf 26°C. An diesem Tag wurden ausnahmsweise die Uhren nicht vorgestellt!!

Um 16.15 Uhr stand der Vortrag „Ein Blick hinter die Kulissen der Costa Fortuna“ vom deutschsprachigen Host Stephan im Theater Rex auf dem Programm. Dort bekamen wir allgemeine Infos und Daten zu Costa und natürlich zur Costa Fortuna, inklusive Fotos von der Brücke und vom Maschinenraum. Am Ende kam auch noch der Kapitän auf die Bühne (habe ich bei diesen Vorträgen noch nie erlebt) und stellte sich den Fragen der Zuschauer. Der gute Massimo spricht mittlerweile sehr gut Deutsch, wie ich feststellen musste, und erheiterte das Publikum mit dem ein oder anderen Witz, z.B. meinte er, dass so ein Kreuzfahrtschiff eigentlich recht billig sei, jedenfalls wenn man den Preis pro Kilo betrachtet. Negativ fielen natürlich mal wieder ein paar Passagiere auf, die wirklich selten dämliche Fragen stellten. (u.a. Warum gibt es kein deutsches Fernsehprogramm mehr, nur noch ein italienisches?? Böse Diskriminierung der deutschen Passagiere!!… Tja, selbst das war am folgenden Tag weg und dann gab es gar nix mehr!! Ist schon Kacke so mitten im Atlantik!^^) Mir wurde das Ganze dann irgendwann zu dumm und ich klappte demonstrativ mein Netbook zu und wir gingen zurück auf unsere Kabine.

Nach dem obligatorischen Cocktail des Tages folgte dann wie immer das Abendessen und anschließend spazierten wir mal wieder über die oberen Decks und genossen wie warme Nacht. Ich legte mich auf eine der Liegen, blickte in den einfach unbeschreiblich schönen Sternenhimmel und wünschte mir, diese Nacht würde niemals enden.

„By the hand you take me through the night
We flow across the sky and taste the light
It’s you and I. We leave the world behind”

Später gingen wir noch in die grüne Bar, wo wir uns Weißbier und einige Jägermeister gönnten (auf meine Rechnung wegen einer verlorenen Wette^^). Der gute Silvio war dann auch mal wieder so nett, meine Musikwünsche zu erfüllen und so gab es u.a. „No woman, no cry“ für meinen Gatten.

Nicht mehr wirklich nüchtern gingen wir zum Abschluss dann auch noch ins Casino, wo wir verzweifelt versuchten, unsere (von Costa spendierten) Coins loszuwerden. Das ist uns übrigens trotz vieler Versuche bis zum Ende der Fahrt nicht gelungen.

08.04.2010 – Seetag

Auf Grund der „Jägermeister-Orgie“ der vergangenen Nacht begannen wir diesen Tag etwas ruhiger und schliefen erst mal relativ lange, bevor wir uns zum Frühstücken/Mittagessen ins Buffetrestaurant bequemten. Auch wenn mich manche für pervers halten, aber Pasta zum Frühstück ist eine feine Sache!^^

An diesem Tag wurden auch wieder die Uhren um 11 Uhr auf 12 Uhr umgestellt. Also langsam ging mir das auf den Senkel!

Wieder einmal sollte es für uns ein fauler Tag werden, den wir hauptsächlich am Pool auf Deck 9 am Heck des Schiffes verbringen wollten. Uns ging es mittlerweile einfach nur noch gut und wir genossen die Sonne und die Seeluft bei bis zu 26°C und verbrachten viel Zeit im Whirlpool (mit toller Aussicht aufs Wasser hinter uns^^).

„We can reach little higher
We can tear down the sky
If something comes on the way we face it as one
Through the tears and the clouds
Through the times when they doubt
If something comes on the way we fight ‘til dying”

Eine neue “Unsitte” gewöhnten wir uns auch an: nachmittags gab es immer noch eine „Kleinigkeit“ vom „Lido Grill“… ein paar Pommes mit Ketchup und Mayo, einen Hot Dog oder einen Burger. Verfressenes Pack!!^^

Später ging es dann zurück in unsere Kabine, wo wir uns für das Abendessen aufstylen mussten. Für 19 Uhr hatten wir einen Tisch im „Tuscan Steakhouse“ reserviert. Der Besuch in diesem Restaurant ist nicht im Reisepreis enthalten, da wir aber mittlerweile im CostaClub den Status „Pearl“ erreicht hatten, bekamen wir ihn von Costa geschenkt. (Notiz an mich: Bei der nächsten Fahrt frühzeitig reservieren und auf Galaabende achten!) Leider verpassten wir dadurch an diesem Abend sowohl das Küchenchef-Galaessen als auch den Club-Cocktail. Dennoch sollten wir unseren Besuch im „Tuscan Steakhouse“ keine Sekunde lang bereuen!

Das Restaurant befindet sich auf Deck 11 und ist sehr stilvoll eingerichtet. Was mich aber am meisten faszinierte war der exzellente Service und die dezente Hintergrundmusik von einem Pianospieler!! Leute, die öfter mal in exklusiven Restaurants speisen, mögen das „Tuscon Steakhouse“ vielleicht nicht so besonders finden, für mich aber war dieser Abend eines der Highlights der Reise.

Als Vorspeise wählte Gerald einen Riesengarnelen-Cocktail und ich Büffel-Mozzarella mit Tomaten. Absolut lecker! Als Hauptgang entschieden wir uns beide für ein Rib-Eye-Steak (16 oz.) mit grünem Spargel als Beilage. Dazu konnte man noch aus zahlreichen Saucen wählen, wobei wir uns beide für eine angenehm scharfe entschieden. Das Steak war butterweich und genau nach unseren Wünschen (medium) gebraten. Ein Traum! Auf die Nachspeise wollten wir eigentlich verzichten – das riesige Stück tote Kuh füllte unsere Mägen dann auch mehr als gut aus – aber die sehr nette Bedienung überzeugte uns letztendlich doch noch, uns wenigstens eine Nachspeise zu teilen. Und so gab es dann zur Krönung des Abends einen Traum aus weißer und dunkler Schokolade in Pyramidenform mit einer Himbeere. Wahnsinn! Das ganze war für mich nicht nur einfach ein Abendessen, es war ein Fest für die Sinne!

Nach dem Essen zog es uns zunächst in die grüne Bar, wobei ich ständig Angst hatte, dass mein Abendkleid platzen würde, dann ins Casino (wieder kaum Coins los geworden^^) und zum Abschluss noch in die Mittelbar. Für Gerald war hier der Abend zu Ende und er zog sich in die Kabine zurück.

Ich entschloss mich, noch einen kleinen Spaziergang über die oberen Decks zu machen und unglaublich – ich musste doch tatsächlich eine Jacke anziehen, da es relativ frisch geworden war. Bei meinem Rundgang traf ich auch eine kleine Gruppe junger Amerikaner am Bug des Schiffes, von denen einer auf einem Saxophon spielte. Einfach schön! Ich lauschte eine Zeit lang der Musik und träumte vor mich hin bevor ich mich dann auch ins Bett begab.

09.04.2010 – Seetag

Der letzte Tag bevor wir wieder festen Boden unter den Füßen haben würden begann ziemlich kühl. Der Himmel war auch bedeckt und teilweise regnete es sogar leicht.

Wir ließen das Frühstück ausfallen und gingen dafür um 10.30 Uhr ins Theater, um uns den wirklich sehr interessanten Vortrag „Europa & die Seefahrt“ der Hostess Katharina anzuhören.

Da um 11 Uhr mal wieder die Uhren auf 12 Uhr umgestellt wurden, war es danach auch schon Zeit für die Mittagsfütterung.

Um 13.30 Uhr ging Gerald in den „Salon Leonardo da Vinci“ zur Kinovorführung von „X-Men: Wolverine“. Ich wühlte mich zunächst durch die Fotos auf Deck 4, fand aber nichts, was mich zum Kaufen animierte, und spazierte dann über die oberen Decks. Auf Deck 11 machte ich es mir schließlich auf einer Liege bequem und hörte etwas Musik. Es war zwar etwas frisch und auch windig, aber bei 24°C lies es sich doch gut aushalten.

“So today I’m free
Feeling fine all the time
Don’t have to wait and see
We’re on a one way dream”

Das Wetter wurde dann immer besser und ich beschloss, mich am Partypool etwas zu amüsieren. Also die Band „Tropical Vibes“ mit ihren Steeldrums war einfach gut. Die Jungs verbreiteten eine so gute Laune, dass es immer wieder Spaß machte, ihnen zuzuhören.

An diesem Tag beschlossen wir, nach dem Abendessen mal wieder ins Theater zu gehen, was wir nicht bereuen sollten. Bei der „Römischen Nacht“ stellten die Kreuzfahrtgäste ihr Können unter Beweis und boten eine wirklich gute Show. (Vielleicht kann sich der ein oder andere Leser mein Grinsen vorstellen, als ich den Kerl im Löwenkostüm gesehen habe^^)

Später zogen wir noch durch die Bars und lachten uns über diverse Gäste in ihren Togas schlapp.

Fortsetzung folgt…

Star Trek Browserspiele von Gameforge – 2011?

Die GameForge AG hat bekannt gegeben, das sie sich die weltweiten Lizenzrechte für Star Trek™ Browserspiele von den CBS Studios Inc. gesichert hat.

Laut Gamerlive.tv werden die ersten Star Trek Spiele wohl im Jahr 2011 veröffentlicht werden. Es soll dabei ein Spiel in der Zeitlinie von TOS (dem ‚orginalen‘ Star Trek) geben als auch ein Spiel im Zeitrahmen von DS9 – Deep Space Nine.

Das Spielen wird auf kostenloser Basis möglich sein. Jedoch wird es auch wieder Möglichkeiten geben mit echtem Geld sich mehr oder weniger gute Vorteile in den Spielen über einen ItemShop zu erwerben – das sogenante Micropayment. Die Zielgruppe ist vorallem die USA – aber da auch der europäische Markt recht Star Trek begeistert ist, wird es wohl auch europäische Versionen geben. Zumal vorallem die Deutschen in Sachen Onlinespiele ganz bewandert sind – und auch recht viel dafür bereit sind auszugeben.

Das kostenpflichtige MMO Star Trek Online (STO) bleibt aber weiter bei Atari.

Die Gameforge ist als größer europäischer Onlinespiele Anbieter bekannt – vor allem mit dem MMO Metin2 – das eine große Fan Community besitzt: Metin2 Fan Blog. Die Star Trek Browserspiele werden dann daher in die Fußstapfen etlicher anderer mehr order weniger erfolgreich von Gameforge publizierten Browserspiele wie Ogame oder Ikariam treten.

Dies bedeutet natürlich auch, das alle so angebotenen Star Trek relevanten Browserspiele – egal ob kostenpflichtig oder nicht geprüft werden müssen ob sie nicht gegen die Lizenz verstoßen – und damit geschlossen werden (müssen). Dies bedeutet auch, das unser eigenes Community Spiel nicht mehr neu starten wird.

Wir warten daher gespannt auf das was da auf uns zu kommen mag.

Welcome to my dream – TA 2010 (3)

03.04.2010 – Bridgetown / Barbados

An diesem Morgen erreichten wir gegen 8 Uhr den Hafen von Bridgetown. Mit uns im Hafen lagen noch die „Sea Princess“ und die „Royal Clipper“ (geiles Teil!!).

Nach einem schnellen Frühstück gingen wir von Bord und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Hafenausgang, um von dort aus mit einem Großraumtaxi ins Stadtzentrum zu fahren.

Ohne großen Plan schlenderten wir gemütlich durch die Straßen und machten zahlreiche Fotos. Im Vergleich zu z.B. Nassau ging es in Bridgetown vergleichsweise hektisch zu – jedenfalls auf den Hauptstraßen. Besonders fasziniert war ich von den vielen pastellfarbenen Häusern im Kolonialstil.

Wir erstanden auch eine schicke Sonnenbrille für meinen Gatten, der seine alte zwei Tage zuvor geschrottet hatte. Ich war froh, dass wir relativ früh losgegangen waren, denn gegen Mittag war die Hitze (bis 31°C) und v.a. die extreme Luftfeuchtigkeit fast unerträglich. Besonders Gerald machte dies schwer zu schaffen und ich merkte, dass er einfach nicht mehr konnte. Ich war dennoch wahnsinnig stolz auf ihn!

“Hey man I can see you standing tall on your feet again.
There were those dark days
but you’re far over them.
Say can you remember all the mess far behind you?
They were all so sure
you’d never find your way through.”

Wir beschlossen, uns ein Taxi zu suchen und zum Hafenterminal zurückzukehren. Ein Taxi muss man in Bridgetown übrigens nicht lange suchen, da man sowieso alle 3 Meter von einem Taxifahrer angequatscht wird.

Im Hafenterminal mit seinen zahlreichen Geschäften angekommen bekam ich den Auftrag, unsere restlichen Dollar unters Volk zu bringen. Und mein Gatte konnte stolz auf mich sein: nach kurzer Zeit war ich eingedeckt mit Mitbringseln, Postkarten, einem Kraken, einem Stapel T-Shirts und 2 Stangen Zigaretten. Die letzten 4 Dollar gab ich dann noch für 2 Flaschen Mineralwasser aus und war zufrieden. Mit einem kostenlosen Bus fuhren wir dann zurück zur Costa Fortuna.

Wieder zurück an Bord mussten wir zunächst unseren Hunger im Buffetrestaurant stillen bevor wir es uns am Lido Oceania bequem machten. Es ist einfach herrlich bei tropischen Temperaturen im Pool zu plantschen, während daneben die Band „Tropical Vibes“ karibische Musik spielt.

Später gingen wir dann in unsere Kabine, um uns fürs Abendessen herzurichten, und dann war es auch schon Zeit für den obligatorischen Cocktail des Tages (Margarita! Yeah!).

Gegen 18 Uhr verließen wir den Hafen von Bridgetown und nahmen Kurs auf Funchal – die Überfahrt über den Atlantik konnte beginnen!! Die nächsten 6 Tage würden wir kein Land zu sehen bekommen…

Beim Abendessen bekam auch unser neues „Kind“ seinen Namen: Sara und Joe beschlossen, dass der grüne Krake ab sofort Roger heißen sollte. Thank you very much!

Später wollte sich Gerald das „Classical Concert mit dem Summer Trio“ im Theater ansehen, während ich mich in der Poolbar auf Deck 9 mit Luigi vergnügte. Der Kerl wurde mir immer sympathischer und das nicht nur, weil er mir Cocktails spendierte. Er war total nett und erzählte mir viel über das Leben an Bord, ohne dabei aufdringlich zu werden.

Später ging ich mit Gerald noch in die grüne Bar und „nötigte“ dort den guten Silvio, „My Way“ für mich zu spielen. Hat er natürlich gerne gemacht!

Als wir später dann auf unsere Kabine zurück kehrten fanden wir noch eine kleine Überraschung: auf unserem Bett lag ein gigantisches Osterei!

04.04.2010 – Seetag

Den Ostersonntag begannen wir ruhig und gemütlich und schliefen etwas „länger“ (wobei ich normalerweise darunter etwas anderes verstehe). Nach einem kleinen Frühstück meldeten wir uns bei der deutschen Hostess Katharina für die Küchenführung an und spazierten anschließend über die oberen Decks. Am Partypool war mal wieder fröhliches Tanzen angesagt – immer wieder ein lustiger Anblick! Wir machten uns es aber dann doch lieber im Buffetrestaurant gemütlich, um etwas zu lesen und zu schreiben. Da um 11 Uhr die Uhren auf 12 Uhr vorgestellt wurden, war es dann auch schon bald Zeit fürs Mittagessen. Aber zuvor bespaßte ich mich noch beim Superbingo am Partypool und trat fast den guten Massimo um (was schleicht sich der auch von hinten an mich ran??^^).

An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei meinen Kurzgeschichten-Schreiberlingen Vögelchen, Michi und Nick bedanken! Eure Geschichten haben mir sehr gut gefallen und ich hatte großen Spaß beim Lesen.

Später setzte ich mich alleine ein bisschen auf unseren Balkon, hörte Musik und starrte aufs Wasser. Und dann sah ich sie plötzlich – Delfine!! Wahnsinn! Unglaublich! Unbeschreiblich! Diesen Anblick werde ich niemals in meinem Leben vergessen! Die Delfine schwammen einige Zeit lang neben uns her bevor sie wieder verschwanden und ich schaffte es sogar Fotos zu machen.

Da Gerald Lust auf den „Kino Nachmittag“ („The Great Buck Howard“) hatte, spazierte ich später alleine über die oberen Decks und legte mich schließlich bei ca. 27°C in die Sonne und genoss diesen wunderbaren Tag. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie verdammt gut es mir in diesem Moment ging!

“Feels like – life for you today is only perfect.
Seems like – sorrow and shame never was really there.
These are the moments that you keep insinde your heart
to guide you then-
the day you fail again…”

Später sprangen wir noch in den Pool Lido Oceania. Wir mitten im Meer im Pool bei 27°C und karibischer Musik – life could be worse!

Leider war es dann auch bald Zeit, uns für das Oster-Galaabendessen aufzustylen. Nach dem Essen gingen wir in die Mittelbar, um uns beim Spiel „Erraten Sie den Musiktitel“ zu bespaßen. (Schande über uns! Zur gleichen Zeit hätte auch die Heilige Ostermesse stattgefunden.) Im Anschluss zog es Gerald ins Theater zum Tenor „Antonio Colamorea“, auf den ich nach einer kurzen „Hörprobe“ gerne verzichtete. Ich stöberte lieber in den Shops, mampfte Trauben in der Kabine und begab mich schließlich an die Poolbar, wo ich ein nettes Ehepaar aus Manchester kennen lernte. Gerald stieß schließlich auch zu uns und wir genossen gemeinsam die warme Nacht. Um 23.30 Uhr begutachteten wir dann noch das Oster-Buffet auf Deck 3 und landeten letztendlich noch in der Disco bei meinem „Freund“ DJ Luca (Er war es tatsächlich!! Also wenn ich die alte Hackfresse noch ein einziges Mal auf einem Schiff sehe, dann geht er über Bord!^^) und köpften danach noch unsere Flasche Sekt auf der Kabine.

Das war mit Abstand der schönste Ostersonntag meines Lebens!!

05.04.2010 – Seetag

Da die vergangene Nacht etwas länger geworden war, beschlossen wir am Ostermontag einfach liegen zu bleiben und ausnahmsweise mal lange zu schlafen. Um 11 Uhr wurden die Borduhren wieder auf 12 Uhr vorgestellt und so kam es, dass wir erst zum Mittagessen unsere Kabine Richtung Buffetrestaurant verließen. Es gab griechische Spezialitäten, was mich sehr erfreute, da ich mir den Magen mit Tintenfisch bis zum Abwinken voll schlagen konnte.

An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zur Costa Fortuna schreiben: Das Schiff ist 272m lang und 36m breit und es gibt insgesamt 1358 Kabinen. Ehrlich gesagt waren meine Erwartungen nicht besonders hoch, immerhin war das Schiff schon etwas älter (Baujahr 2003) und aufgrund diverser Fotos und Berichte im Internet war ich auf extremes Costa-bunt vorbereitet. Zudem waren wir ja erst im November auf der relativ neuen Costa Luminosa sehr verwöhnt worden. Letztendlich war ich dann aber doch sehr positiv überrascht. Die Farben der Inneneinrichtung waren zu ertragen (bis auf das Atrium, das war schon hart an der Grenze zum Oberkitsch) und teilweise sogar sehr schön. Besonders das Buffetrestaurant mit den alten Karten an den Wänden und auf den Tischen und die Bar Conte Verde gefielen mir sehr gut. Klar fand man überall Abnutzungsspuren, aber auch das war in meinen Augen nicht all zu schlimm. Die Sauberkeit war wie bei Costa gewohnt nicht zu beanstanden. Und überhaupt, wenn man meckern will findet man immer einen Grund, ich aber war hier, um mich zu erholen und Spaß zu haben und das klappte ziemlich gut.

Nach dem Essen suchten wir uns eine Liege und machten es uns bequem. Unglaublich, aber so faul in der Sonne liegend wurde ich schlagartig wieder müde. Da es an diesem Tag wieder bis zu 27°C hatte sprangen wir natürlich auch des öfteren ins kühle Nass. An diesem Tag war der Pool am Heck der Costa Fortuna an der Reihe, da wir keine Lust auf Bespaßung durch das Animationsteam hatten.

Später hieß es dann duschen und umziehen, Cocktail des Abend testen und natürlich mit unseren Tischnachbarn beim Abendessen rumblödeln.

Danach machten wir einen kurzen Abstecher zu Silvio in die grüne Bar, bevor wir uns auf Deck 9 begaben, wo an diesem Abend das Lateinamerikanische Fest „Auf Wiedersehen Karibik“ stattfand. Ein Früchte-Buffet mit schönen Gemüse-Schnitzereien gab es auch und wir hatten bei toller Musik viel Spaß an der Poolbar mit unseren neuen Freunden aus Manchester und trafen auch den guten Luigi wieder (Ganz schick in weißer Uniform. Wer zur Hölle war dieser Kerl eigentlich??).

Fortsetzung folgt…

Welcome to my dream – TA 2010 (2)

31.03.2010 – Catalina Island / Dominikanische Republik

Gegen 9 Uhr erreichten wir an diesem Morgen Catalina Island, eine Privatinsel vor La Romana. Dank des Jetlags waren wir wieder mal früh wach geworden und dann auch gleich nach einem schnellen Frühstück ins Theater gegangen, wo die Tickets fürs Tendern verteilt wurden. Leider kam es beim Tendern aufgrund der Wasserverhältnisse zu kleinen Verzögerungen, was für den Unmut einiger Passagiere sorgte. Hey, die machen das doch nicht mit Absicht!!

Schließlich schafften aber es auch wir an Land, wo wir von einer Band mit karibischen Klängen begrüßt wurden, und machten zunächst einen kleinen Rundgang zur allgemeinen Orientierung.

Catalina Island ist für mich der Inbegriff von „Karibik“ – warmes, türkises Wasser, weiße Sandstrände, bunte Häuser, blauer Himmel und tropische Temperaturen! Alles wie auf einer kitschigen Postkarte! Ein wahrer Traum!

Wir suchten uns etwas abseits ein ruhiges Plätzchen im Schatten und genossen erst einmal diesen wunderbaren Ort. Natürlich zog es uns dann auch ins Wasser, aus dem wir auch gar nicht mehr raus wollten. (Hummi kann schwimmen!!!!^^)

Während sich Gerald in sein Buch vertiefte und einen Pina Colada schlürfte (wird vom netten Service-Personal geliefert und kann mit der Costa-Karte bezahlt werden) lag ich einfach nur da und starrte aufs Wasser oder in den Himmel, hörte Musik und war einfach nur zufrieden mit mir selbst und der ganzen Welt.

“I have all I need
I want nothing more
Far beyond from them, here with you
Would you stay
Blow the world away”

Auch ein paar Crewmitglieder genossen ihre Freizeit auf der Insel und machten allerhand Blödsinn.

Als uns später der Hunger heim suchte begaben wir uns zur Futterstelle, wo es Burger, Hot Dogs, Pasta, Salate etc. gab (selbstverständlich umsonst). Danach war es dann natürlich wieder an der Zeit, uns in die Fluten zu stürzen… bzw. auf einer Liege im Schatten zu relaxen.

Wen es interessiert, die Temperaturen lagen an diesem Tag bei 28,5°C! Entsprechend hatte sich im Laufe des Tages auch der Sand und v.a. die Gehwege aufgeheizt – so war von mir des öfteren ein lautes „auauauaua“ zu hören, wenn ich mal wieder meinen Hintern von der Liege bekam und herum spazierte bzw. mich ins pisswarme Wasser begab.

Mit einem der letzten Tenderboote kehrten wir letztendlich zur Costa Fortuna zurück – natürlich nur unter Protest!!!

Etwas verspätet setzten wir gegen 17 Uhr Kurs auf St. Maarten.

Dieser perfekte Tag hatte allerdings ein paar fiese Nebenwirkungen, nämlich einen fetten Sonnenbrand! Ich hatte mehr Glück als mein Gatte – während bei mir aus „rot“ im Laufe der nächsten Tage ein schönes „braun“ wurde, konnte sich Gerald die Haut in großen Fetzen vom Rücken ziehen. Aber egal!

Beim Abendessen lernten wir dann auch noch zwei weitere Tischgenossen (im wahrsten Sinne des Wortes^^) kennen, die an diesem Tag erst angereist waren. Leider war es uns nicht möglich, mit diesem Ehepaar aus Thüringen ins Gespräch zu kommen und so war es uns allen auch ziemlich egal, dass die beiden nur zwei Abende an unserem Tisch verbrachten.

Nach dem Essen gingen wir noch in die grüne Bar und die Mittelbar und ich anschließend (nach einem kleinen Spaziergang an der „frischen“ Luft) noch alleine in die Poolbar, wo ich Luigi kennen lernte, der mir netterweise einen Cocktail spendierte. Ich muss gestehen, zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung wer Luigi war…

01.04.2010 – Philipsburg / St. Maarten

Die Wettervorhersage versprach uns an diesem Tag Temperaturen bis zu 29°C und so genossen wir am Vormittag die Sonne auf Deck 9 und 10 (mit kleinen Unterbrechungen für die Nahrungsaufnahme natürlich).

Gegen 13 Uhr erreichte die Costa Fortuna den Hafen von Philipsburg, der Hauptstadt des niederländischen Teils der karibischen Insel Stint Maarten/Saint-Martin, die zu den Niederländischen Antillen zählt. Wir hatten hier keinen Ausflug gebucht, da v.a. Gerald nur ein einziges Ziel hier kannte – Maho Beach!

Wir gingen baldmöglichst von Bord, begutachteten die Freedom of the Seas, die neben uns im Hafen lag und machten uns auf die Suche nach einem Taxi. Der Taxistand war kaum zu übersehen und eine Art „Einweiser“ platzierte uns an der richtigen Stelle. Für insgesamt 18 Dollar sollte uns dann eine sehr nette Taxifahrerin an unser Wunschziel kutschieren, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, da an diesem Tag in der Stadt ein (unerklärliches) Verkehrschaos herrschte. So ging es dann durch zahlreiche Seitenstraßen aus der Stadt hinaus, wo wir dann das Taxi wechselten (die Taxi-Lady wollte wieder zurück ins Zentrum). Taxifahrerin Nr. 2 fuhr uns dann letztendlich zum Maho Beach.

Was ist nun das Besondere an diesem Strand, werden sich vielleicht ein paar Leute fragen. Nun, dieser Strand liegt direkt am Flughafen „Princess Juliana“ – nur getrennt durch eine schmale Straße und einen Zaun. Die landenden Flugzeuge müssen sehr niedrig über den (für Touristen freigegebenen) Strand fliegen. Das lockt natürlich zahlreiche Flugzeugliebhaber an, die dann direkt unter den Flugzeugen stehen, um diese zu fotografieren. Es gibt auch ein Surfbrett, auf dem die Ankunftszeiten der Flüge angekündigt werden (feine Sache).

Unseren Nachmittag am Maho Beach verbrachte ich natürlich im Wasser (einfach supergeil, wenn die Flieger über deinen Kopf donnern, während du im warmen Meer planschst) bzw. in der „Sunset Bar“ direkt am Strand. Meine Lust auf Sonne hielt sich an diesem Tag in Grenzen, da mein Rücken doch etwas schmerzte. Wir konnten aber auch von der Bar aus die landenden Flugzeuge beobachten. Es stehen übrigens überall Warnhinweise und das nicht nur zum Spaß!! Beim Fotografieren einer startenden 747 hätte es mich beinahe umgeworfen. Da laut Surfbrett um 16.15 Uhr MD-83 landen sollte begaben wir uns rechtzeitig zurück an den Strand, wo es sich Gerald auf einer der Liegen bequem machte, während ich unruhig hin und her hibbelte und immer wieder ins Wasser hüpfte. Die Landung der MD-83 dokumentierten wir schließlich mit zahlreichen Fotos.

Leider mussten wir uns dann auch schon auf den Rückweg machen, wir wollten nicht aufgrund eines Staus oder einer gesperrten Brücke das Schiff verpassen (wobei… hmmm… ^^). So schlossen wir uns ein paar (vermutlich) Österreichern an, die von einem Großraumtaxi abgeholt wurden.

Wir wurden auf dem Rückweg zum Hafen von Philipsburg durch eine Einkaufsstraße kutschiert, in der sich ein Schmuckgeschäft an das andere reihte – nur unterbrochen durch Schnapsläden. Wahnsinn! Erwähnenswert im Zusammenhang mit dieser Fahrt ist dann auch noch das Grinsen unseres Fahrers als die anderen mit Euro bezahlen wollten – Wechselkurs 1:1!! Idioten!

Ich wäre noch gerne ein bisschen durch die Geschäfte im Hafengelände geschlichen, da hätte es sicher allerhand Plunder für mich gegeben, aber Gerald wollte nicht auf das Abendessen im Restaurant verzichten und so gingen wir gleich an Bord und machten uns schnell für den Abend fertig. (Es blieb nicht mal Zeit für den obligatorischen Cocktail des Tages vor dem Essen.)

Ein kleines „Problem“ entdeckte ich an diesem Tag auch noch: überall war mittlerweile Sand! In meinen Turnschuhen, in meinem Rucksack, in der Kabine auf dem Boden, im Schrank… ja sogar an meinen Füßen NACH dem Duschen! Muhahahaha!

Nach dem Essen begaben wir uns ins Theater Rex, wo an diesem Abend der Film „Sinatra The Main Event“ (Frank Sinatra, live from Madison Square Garden NYC 1975) gezeigt wurde. Für mich als alten Sinatra-Fan natürlich ein absolutes MUSS! Außerdem konnte ich so wenigstens sagen, dass ich auch mal abends im Theater war. Die Shows sind ja bekanntlich nicht so das meine. Im Anschluss gingen wir dann noch in die grüne Bar und später auf Deck 9, wo an diesem Abend „Tropische Nacht“ mit karibischer Musik von der „Tropical Vibes Band“ angesagt war. Später gab es noch das Buffet unter den Sternen – schön wie immer! Irgendwann gingen wir dann glücklich und zufrieden in unsere Kabine.

“Happiness is here with me
It’s made for all the days I see
Happiness is holding me around and round and round and round”

02.04.2010 – Point-a-Pitre / Guadeloupe

Gegen 8 Uhr erreichten wir den Hafen von Point-a-Pitre. Da wir einen Ausflug gebucht hatten, blieb keine Zeit für ein ausgedehntes Frühstück – wir holten uns lediglich ein paar Semmeln für die Fahrt. Um 8 Uhr war bereits der Treffpunkt für den Ausflug „Entdecken Sie Guadeloupe“ im Theater, auf dem wir die Insel Basse-Terre kennen lernen würden.

Mit dem Bus ging es zunächst in den botanischen Garten „Domaine de Valombreuse“, wo wir einfach nur noch überwältigt von der Pflanzenvielfalt waren. Die Luftfeuchtigkeit war allerdings auch mal wieder hart an der Schmerzgrenze, doch langsam gewöhnten wir uns an das typische karibische „Kleben“ am ganzen Körper! Neben den vielen grünen und bunten Pflanzen aller Art gab es auch noch ein paar nette Tiere zu beobachten wie z.B. eine Ziege, die gemütlich über ein Schwein spazierte… hähä! Wir bekamen auch noch leckere Fruchtsäfte angeboten, die nicht nur uns Touristen anlockten, sondern auch einen Kolibri. Leider wurde der von einer der Angestellten verscheucht bevor wir ein Foto machen konnten.

Anschließend ging es mit dem Bus weiter durch den Nationalpark von Guadeloupe. Der nächste Halt war am „Flusskrebs-Wasserfall“ (Cascade aux Écrevisses), den man von der Straße aus nach einen kurzen Fußmarsch durch den tropischen Wald erreicht. Hier waren die Temperaturen (an diesem Tag um die 30°C) auch etwas besser zu ertragen. Nachdem ich noch Postkarten, Souvenirs und Mineralswasser an einem Kiosk erstanden hatte ging es auch schon weiter durch zahlreiche Zuckerrohrplantagen zu unserem letzten Ziel: der Rumbrennerei „Domaine de Séverin“. Zu sehen gab es zwar nicht all zu viel, aber die Verkostung war so ganz nach meinem Geschmack. Und natürlich wanderte auch eine Flasche in unseren Rucksack!!

Wieder zurück im Hafen stöberte ich noch ein wenig durch die dort aufgebauten Stände und lies mir eine Ladung Gewürze aufschwatzen.

Dann trieb uns der Hunger an Bord und ins Buffetrestaurant und im Anschluss zogen wir uns auf unsere Kabini zurück. Verzweifelt suchte ich die alten Todays (eins blieb letztendlich verschwunden) und ärgerte mich mal wieder über unsere Kabinen-Stewardess Vanessa. Auf dem Balkon war es kaum auszuhalten, wenn die Sonne durch die Wolken kam – die Hitze wäre ja noch zu ertragen gewesen, aber die hohe Luftfeuchtigkeit war schrecklich. So machte ich es mir dann lieber in der Kabine gemütlich, schrieb an meinem Bericht und lauschte den Sägegeräuschen, die aus dem Bett kamen.

Gegen 18 Uhr verlies die Costa Fortuna den Hafen von Point-a-Pitre und setzte Kurs auf Barbados.

Der Abend verlief wie immer: Abendessen, grüne Bar, Spaziergang über die oberen Decks und zum Abschluss ein letzter Cocktail des Tages in der Poolbar.

Fortsetzung folgt…

Welcome to my dream – TA 2010 (1)

Hinweis:

Dieser Reisebericht beinhaltet meine persönlichen Erlebnisse und Gedanken während unserer Transatlantik-Kreuzfahrt 2010. Wer technische Details bzw. landeskundliche Informationen sucht möchte bitte die einschlägigen Internetseiten aufsuchen.

“Would you sail away with me
Could you leave it all behind and float away
And to lie beside me
When the sun goes down
Would you take me as I am
I would hold you all the way I’d understand
We will break the strongest waves to see the land”

Vorfreude

Als ich 2007 bei unserer Fahrt um Westeuropa das erste Mal den Atlantik sah war ich sofort hin und weg. Ich hatte „mein“ Meer gefunden und in den folgenden Monaten träumte ich immer öfter von einer Altlantiküberquerung. Wie herrlich musste es sein, tagelang nur dieses dunkelblaue Wasser um sich zu haben?

Im Frühjahr 2009 entdeckten mein Mann Gerald und ich sie dann schließlich im druckfrischen neuen Costa-Katalog: unsere Traumreise! Für mich sechs Tage „Atlantik pur“ und für meinen Mann sein Traumziel St. Maarten. Nach ein paar kleinen Diskussionen war schnell klar, wir würden diese Reise mit der Costa Fortuna machen und keiner würde uns davon abhalten können. Warum auch noch länger warten und unseren Traum vor uns her schieben… Also gingen wir mal wieder in unser Reisebüro und buchten die Fahrt (Keine Ahnung, warum die da immer schon grinsen, wenn wir kommen?^^).

Leider war der folgende Sommer ein nicht enden wollender Horrortrip für mich, aber der Gedanke an unsere bevorstehende TA half mir dabei, mich immer wieder aufzuraffen und all die Schmerzen und quälenden Gedanken, all die Ängste und Alpträume durchzustehen.

“We push against the wind and rain
Beating tears and pain
Together we can find wonderland”

Im November 2009 durfte ich dann auch wieder meinen geliebten Atlantik sehen als wir mit der Costa Luminosa auf große „CostaClub-Kreuzfahrt“ gingen (siehe dazu den entsprechenden Bericht). Und schließlich rückte der Tag der Abreise immer näher…

28.03.2010 – Fort Lauderdale/Florida

“We dream all the way
Of the moments we’ll have there
We can see them all clear today
On the way to wonderland”

Nach nur ein paar Stunden Schlaf und doch etwas nervös (jedenfalls ich) starteten wir um 3.50 Uhr mit dem Airport-Shuttle in unseren Urlaub. Am Flughafen in München angekommen begaben wir uns gleich an den Check-in-Schalter von Iberia und erhielten dort unsere Tickets und gaben unsere Koffer ab. Um 7.50 Uhr starteten wir schließlich pünktlich Richtung Madrid, wo wir gegen 10.30 Uhr ankamen. Etwas planlos suchten wir nach unserem Anschlussflug und passierten schließlich problemlos die Sicherheitskontrollen, wobei mein Rucksack nicht besonders gründlich durchsucht wurde, die Dame hatte wohl bemerkt, dass ich es sehr eilig hatte. (Wen es interessiert – man liest da ja im Internet die unterschiedlichsten Geschichten – ich durfte ein Feuerzeug in der Hosentasche mitnehmen) Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann weiter nach Miami, wo wir gegen 16 Uhr Ortszeit landeten. (Spanier können ganz schöne Schweine sein, das Flugzeug sah am Ende aus wie eine Müllkippe!)

An dieser Stelle wollte ich mich eigentlich etwas über die amerikanische Datensammelwut und Paranoia auslassen, aber das schenke ich mir mal. (Grüße an den Feldwebel und die Tante, die wissen wollte, was wir beruflich machen…. tztztz)

Als wir unsere Koffer gefunden hatten begaben wir uns zum Bus, der uns von Miami nach Fort Lauderdale bringen sollte. Beim Verlassen des Flughafengebäudes traf mich fast der Schlag – ca. 26°C und einfach nur noch schwül! Ich fühlte mich, als hätte mir jemand ein heißes, nasses Handtuch ins Gesicht geklatscht. So was habe ich noch nie erlebt!! Gegen 18 Uhr durften wir Amiland dann (endlich^^) wieder verlassen und mal wieder ging die Einschiffung blitzschnell! Wir hatten es geschafft, wir waren an Bord der Costa Fortuna!!!!

“Welcome to my wonderland…”

Zuerst suchten wir unsere Kabine Nr. 6208. Wir hatten dieses Mal eine barrierefreie Kabine am Bug des Schiffes gebucht und sie war riesig (v.a. das Bad!!). Ein erster Blick ins Today verriet mir dann, dass es sich bei unserem Kapitän um Massimo Garbarino handelte, den wir schon von der Costa Magica kannten. Und auch meine „schlimmsten“ Befürchtungen trafen ein – für die musikalische Unterhaltung in der Disco war tatsächlich mal wieder DJ Luca zuständig!! (Die Disco würde ich also auf dieser Kreuzfahrt meiden) Zudem mussten wir leider feststellen, dass man uns entgegen unseres Wunschs in die 2. Essenssitzung gesteckt hatte.

Da wir sowieso viel zu fertig und klebrig für das Restaurant waren, holten wir uns lediglich eine Kleinigkeit im Buffetrestaurant und ließen anschließend die Tischzeit ändern (klappte problemlos). Gerald zog sich dann auf die Kabine zurück (die Anreise hatte ihn doch sehr mitgenommen) und ich machte mich auf einen kleinen Rundgang durchs Schiff. Hähä, es hat schon Vorteile, wenn man schon mal auf einem baugleichen Schiff war – ich lief jedenfalls nicht so planlos durch die Gegend wie viele andere Passagiere. Gegen 22 Uhr liefen wir dann aus dem Hafen von Fort Lauderdale aus, was ich von Deck 10 aus beobachtete.

“The wind is calm
The ocean sleeps
We must leave now
The sky is dark
Others are gone
We must leave now”

Dann war auch für mich Ende im Gelände und ich begab mich in mein Bett. Besonders erholsam war der Schlaf allerdings dank eines fürchterlichen Pfeiffens in unserer Kabine nicht. WTF?!?!?!?! Sollte das so die nächsten Tage weiter gehen???

29.03.2010 – Nassau/Bahamas

Ich wachte viel zu früh auf (danke Jetlag^^) und beobachtete das Anlegen im Hafen von Nassau gegen 8 Uhr vom Balkon aus (mal wieder nur „bekleidet“ mit einem Badetuch, da ich zuvor unter der Dusche war^^). Die Wärme und v.a. die Luftfeuchtigkeit waren der reinste Wahnsinn. Nach kürzester Zeit im Freien war man am ganzen Körper total klebrig.

Nach einem schnellen Frühstück im Buffetrestaurant (wo wir immer frühstücken würden) gingen wir von Bord, um Nassau zu erkunden. Obwohl es bewölkt war lagen die Temperaturen dennoch bei fast 28°C – Wahnsinn! Das tat nach dem vergangenen langen Winter so richtig gut. Wir schlenderten zunächst einfach planlos drauf los und entdeckten schnell das Hard Rock Cafe, das aber noch geschlossen war. Also zogen wir weiter Richtung Piraten Museum, wo ich ein T-Shirt ergatterte. Die Shopping-Tour ging dann weiter über das Hard Rock Cafe bis schließlich zum Barcadi Tower, wo Gerald eine Flasche seines geliebten Bombay Saphire erstand. Unterwegs entdeckten wir auch eine wirklich schöne Kirche. Die letzte Station unseres Rundgangs war dann der Strand, wo ich nicht mehr zu halten war. Das Wasser warm und türkis und dazu der weiße Sand – ein Traum! Ab und zu kam dann auch noch die Sonne durch die Wolken! Perfekt! Das Ende vom Lied war natürlich (mal wieder^^) eine klatschnasse Hose, aber wen interessierte das schon? Mich jedenfalls nicht. Als wir schließlich wieder zurück im Hafenterminal waren, war die Hose längst wieder trocken.

Wieder an Bord gingen wir ins Buffetrestaurant, wo uns kreolische Spezialitäten erwarteten.

Leider mussten wir uns gegen 13.30 Uhr bereits wieder von Nassau verabschieden und die Costa Fortuna nahm Kurs auf Catalina Island.

Um 15.15 Uhr stand die obligatorische Rettungsübung auf dem Programm, die dieses Mal dank zweier spaßiger Crewmitglieder recht kurzweilig war.

Wieder zurück auf der Kabine verschwand ich mal wieder unter der Dusche, was eigentlich absolut fürn Arsch war, da ich mich nach spätestens fünf Minuten auf dem Balkon wieder genauso klebrig fühlte wie zuvor.

Vor dem Abendessen gönnten wir uns einen „Cocktail des Tages“ in der „Bar Costa“ im Atrium (das sollte unser tägliches Ritual werden). Im Restaurant Michelangelo lernten wir dann auch unsere Tischnachbarn kennen: Joe und Sara aus den USA sowie Ellen und Frank (ursprünglich aus den Niederlanden, leben nun in Belgien bzw. Florida). Sehr nette Leute, mit denen wir die gesamte Fahrt über viel Spaß hatten. Die Tatsache, dass am Tisch nur Englisch gesprochen wurde, machte uns wenig aus – eher im Gegenteil, es führte zu einigen Lachern und ich schätze mal, dass besonders Sara den Rest ihres Lebens immer an mich denken wird, wenn es Schweinefleisch zu essen gibt. Im Anschluss gingen wir noch auf einen Cocktail in die „grüne Bar“ (Bar Conte Verde), die eine unserer Stammbars werden sollte. Für die musikalische Unterhaltung dort waren Silvio sowie das Duo Ritmo Latino zuständig.

Bevor wir uns in unsere Kabine zurückzogen machten wir noch einen kleinen Spaziergang über die oberen Decks und genossen die warme Nacht. Und letztendlich konnten wir auch das „Pfeiff-Problem“ lösen – man musste die Balkontüre einfach nur richtig zuknallen, damit sie auch wirklich ganz zu war! (Tschuldi an unsere Nachbarn, aber es ging einfach nicht anders.)

30.03.2010 – Seetag

Und wieder mal wurde ich viel zu früh wach (fuck jetlag^^). Da es draußen noch dunkel war beschloss ich nach einer Zigarette am Balkon, mich wieder ins Bett zu legen.

Da ich mich schon wieder total klebrig fühlte, ging ich später unter die Dusche und im Anschluss begaben wir uns ins Buffetrestaurant zum Frühstücken. Wir beschlossen, einen ruhigen Tag auf Deck 9 einzulegen (den ersten von gaaaanz vielen^^) und vertrieben uns die Zeit mit lesen, lästern und Musik hören und bespaßten uns mit dämlichen Animationsspielchen (Kühe gegen Schweine^^). Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Nichtstun weiter und ich merkte wie die ganze Anspannung der letzten Wochen von mir abfiel.

Später gingen wir dann noch zu einem Vortrag der „deutschsprachigen“ Hostess Katharina über die Karibik ins Theater Rex (sehr interessant) und verbrachten dann den restlichen Nachmittag in unserer Kabine bzw. auf unserem Balkon in der Sonne.

Um 17 Uhr wäre dann der Kapitäns-Willkommens-Cocktail gewesen, auf den wir aber verzichteten (ist ja eh immer dasselbe). Dafür gab es dann den obligatorischen Cocktail des Tages in der „Mittelbar“ und Danach machten wir uns auf dem Weg zum Willkommensgala-Abendessen.

Später zogen wir noch durch die verschiedenen Bars. Nachdem Gerald sich auf unsere Kabine zurück gezogen hatte nutze ich die warme Nacht für einen Spaziergang über die oberen Decks und gönnte mir noch einen Absacker an der Poolbar.

Fortsetzung folgt….