07.11.2009 – Santa Cruz de Teneriffe / Teneriffa
Gegen 8 Uhr legte die Costa Luminosa im Hafen von Santa Cruz de Teneriffe an. Für uns stand erst einmal lange ausschlafen auf dem Programm, da die letzte Nacht doch etwas länger geworden war. Wir hatten auf Teneriffa keinen Ausflug gebucht und so bestand auch keine Notwendigkeit, das Bett unnötig früh zu verlassen.
Nach einem kleinen Frühstück gingen wir am Vormittag von Bord, um mit dem kostenlosen Shuttlebus – vorbei an der AIDAluna, die neben uns im Hafen lag – ins Stadtzentrum von Santa Cruz zu fahren. Gemütlich schlenderten wir durch die Stadt, machten Fotos und Blödsinn, bummelten durch Geschäfte (der freundliche Herr konnte uns allerdings nicht davon überzeugen, ein äußerst nerviges Spielzeugauto zu kaufen^^) und erstanden die obligatorischen Postkarten. Es war ziemlich warm, allerdings regnete es zwischendurch immer wieder mal leicht. Das war aber alles andere als störend, ganz im Gegenteil, ich empfand diese kurzen Erfrischungen als sehr angenehm (immerhin lagen die Temperaturen bei bis zu 25°C). An einem Kiosk organisierten wir uns etwas zu trinken und setzen uns an einen riesigen Brunnen, um dort das Treiben um uns herum zu beobachten (u.a. war da eine Gruppe Schülerinnen, die uns mit Tanz und Gesang erheiterte).
Schließlich fuhren wir mit dem Shuttlebus wieder zurück zu unserem Schiff und begaben uns auf Deck 9, um unseren üblichen Beschäftigungen nachzugehen – essen und entspannen! (Himmel, wie faul und verfressen kann ein Mensch eigentlich sein?^^) Durch den immer wieder einsetzenden leichten Regen kamen wir auch in den Genuss eines wirklich tollen Regenborgens über dem Hafen. Leider verscheuchte mich später der Regen von meiner Liege am Lido Delphinus. Ich fand die leichte Abkühlung zwar immer noch recht angenehm, aber ich mag es dann doch nicht so besonders, wenn mein Buch nass wird. Also zog ich mich auf unsere Kabine zurück, wo eine Flasche Sekt bereits auf uns wartete (Danke CostaClub!). Während Gerald sein Nachmittagsschläfchen hielt machte ich es mir mit einem Glas Nuttenbrause und meinem mp3-Player auf dem Balkon gemütlich (und bekam einen Popgasm nach dem anderen^^). Wer mich kennt weiß, dass ich Sekt nicht vertrage und natürlich blieb es auch nicht bei einem Glas. Hähä! Und so kam es, dass ich nach dem Duschen gegen 17 Uhr nur mit einem Handtuch „bekleidet“, mit meinem Sektglas in der Hand und Kopfhörern im Ohr das Ablegen der Luminosa von unserem Balkon aus beobachtete und dabei freundlich den Leuten im Hafen bzw. auf dem Kriegsschiff, an dem wir vorbei fuhren, zu winkte! Muhahaha! („The wind is cam, the ocean sleeps, we must leave now. The sky is dark, others are gone, we must leave now…”)
Bester Laune zog ich dann mein Dirndl an und wir machten uns auf den Weg zum “Gala Kapitänsabendessen”. Das Menü an diesem Abend wurde übrigens von Ettore Bocchia kreiert, dem Küchenchef des Grand Hotels Villa Serbelloni in Bellagio am Comer See. Als Vorspeise gab es bei mir tropischen Fruchtsalat mit Hummer, grüner Apfelcreme, Honig und Balsamico. Danach folgten weiße und schwarze Fisch-Ravioli an Krustentiercremesauce und als Hauptgang Auberginenauflauf mit Tomaten und Parmesankäse. Etwas verwundert stellte ich beim Abendessen fest, dass wir uns wieder dem Land näherten, wobei ich zunächst nicht so ganz sicher war, ob ich meine Beobachtung nicht dem Sekt in meinem Kopf zu verdanken hatte. Es stellte sich aber heraus, dass wir tatsächlich wieder zurück nach Santa Cruz fuhren. Der Grund dafür war ein medizinischer Notfall an Bord wie uns der Maitre (ein sehr netter Mann übrigens) erklärte.
Nach dem Essen zog sich Gerald bald auf unsere Kabine zurück, während ich noch durch die Bars zog. Nicht einmal der immer heftiger werdende Seegang konnte mich davon abhalten (Es mussten sogar die Stabilisatoren ausgefahren werden und in den öffentlichen Bereichen wurden Kotztüten verteilt^^). Mir war das natürlich egal, eher im Gegenteil, es war sogar ziemlich amüsant, die anderen Passagiere zu beobachten. Mein Weg führte mich zunächst in die Pianobar Antares, wo das Duo Metropole Songs von ABBA spielte (schöööön) und ich die Bekanntschaft von einer Runde netter Münchnerinnen machte. (Danke auch an den Barkeeper für den Cocktail!!). Nach einem anschließenden Stop in der Mittelbar zog es mich zum Schluss noch in die Bar Libra, wo Francesco für mich „My Way“ sang (eines meiner absoluten Lieblingslieder!!). Der große Gala-Offiziersball um 23 Uhr im Theater ging natürlich an mir vorbei – aber egal, ist ja nicht so wichtig!
08.11.2009 – Funchal / Madeira
Gegen 8.30 Uhr erreichten wir am Morgen den Hafen von Funchal. Was Wetter war einfach traumhaft und wir gingen bald nach dem Frühstück von Bord. Im vergangenen Jahr waren wir hier aufgrund Geralds schlechter Verfassung nicht weit gekommen, aber an diesem Tag lief alles wunderbar und am Ende war ich richtig stolz auf meinen Gatten. Zunächst verließen wir das Hafengelände (mit uns im Hafen lagen noch die MSC Musica und ein Nachbau der Santa Maria, später kam noch die AIDAluna hinzu) und gingen Richtung Stadtzentrum. Nach einem kleinen Anstieg erreichten wir einen den Santa Catarina Park, wo wir eine kleine Pause einlegten. Während ich mit meiner Mutter telefonierte, die mir vom dichten Nebel in der Heimat erzählte, genoss ich die Wärme und die vielen Farben um mich herum. Alleine schon das Grün des Rasens war unbeschreiblich, dazu dann noch die bunten Pflanzen – Wahnsinn! Gemütlich spazierten wir dann weiter durch den Park, genossen den grandiosen Ausblick auf den Hafen und entdeckten u.a. die Capela da Santa Catarin und eine Statue von Christoph Columbus.
Mich zog es dann natürlich an den Strand, den ich bereits im Vorjahr sehnsüchtig aus der Ferne beäugt hatte. Herrlich! Der dunkle Sand, das Wasser, die Wellen… Da gab es für mich kein Halten mehr – raus aus den Schuhen, Kopfhörer in die Ohren und ein paar Schritte rein ins warme Meer! (Welcome to my life…) Da ich die Wellen teilweise etwas unterschätzte war meine Hose nach kürzester Zeit klatschnass. Aber wen interessierte das in diesem Moment schon?! Die Schmerzen des vergangenen halben Jahres, die Angst, das ganze Elend, all das war aus meinem Kopf verschwunden und ich war einfach nur glücklich! (*happiness*)
Barfuß und nass wie wir waren machten wir uns nach einiger Zeit wieder auf den Weg zurück zum Schiff und begaben uns ins Buffetrestaurant (wohin auch sonst?^^), wo es zu meiner großen Freude Oktopus gab. Sieht aus wie Unfall, schmeckt aber superlecker! Da ich das traumhafte Wetter (strahlend blauer Himmel und bis zu 23°C, die sich wie mindestens 28°C anfühlten) ausnutzen wollte führte mich mein nächster Weg natürlich zu meinem Lieblingsplatz am Lido Delphinus, wo ich es mir in der Sonne gemütlich machte.
Den Abend begannen wir mit einem Cocktail des Tages (Eugenio „C“ mit Myers Rum, Triple Sec, Zitronen- und Ananassaft und Blue Curacao) in der Mittelbar. Pünktlich zum Abendessen um 18 Uhr verlies die Luminosa den Hafen von Funchal wieder und nahm Kurs auf Malaga. (Nur am Rande erwähnt: auch zum Abendessen wählte ich Oktopus, ich steh einfach auf das Zeug^^)
Auch an diesem Abend hatten wir etwas Seegang, der uns natürlich nicht von unserer obligatorischen Runde durch die Bars abhielt. Diesmal ging es zunächst in die Pianobar Antares, dann in die Bar Virgo (wo Babytiger sich schwer verliebte und von seiner Angebeteten eine kleine Serviettenblume bekam) und schließlich noch auf einen Abstecher in die Bar Lido Dorado am Hauptpool.
09.10.2009 – Seetag
An diesem Tag würden wir im Atlantischen Ozean navigieren und das Tagesprogramm sagte eine bewegte See voraus. Und tatsächlich – das Schiff wackelte ganz schön. Die Temperaturen sollten auf maximal 24°C steigen.
Leider entdeckte ich den Vortrag von Richard Wünsch zu spät im „Today“ und so gingen wir eben auf Deck 9, um zu essen, zu lesen und uns zu bespaßen.
So faul war ich noch auf keiner Kreuzfahrt, ich musste mich sogar dazu zwingen wenigstens ein paar Notizen für diesen Bericht zu machen und meine versprochenen Postkarten zu schreiben.
Als ich mich nach dem Frühstück eigentlich in die Sonne legen wollte musste ich mit Entsetzen feststellen, dass wir auf eine schwarze Wolkenwand zu fuhren. Es war durchaus witzig zu beobachten, wie die Passagiere breitbeinig durch das Schiff schwankten. Das Wetter wurde zwar nach dem Mittagessen (Paella bis zum Abwinken^^) wieder besser, allerdings war das Schaukeln so einschläfernd, dass ich mich am Nachmittag auf unsere Kabine zurückzog, um etwas zu schlafen (außerdem fehlte mir wohl die eine Stunde, die uns in der vergangenen Nacht geklaut worden war).
Vor dem Abendessen wurden dann auch endlich die versprochenen Postkarten bei einem Weizen in der Mittelbar geschrieben. (Wer sich über meine wackelige Schrift gewundert hat, das lag nicht am Weizen sondern am Seegang^^)
Nach dem Essen spazierten wir mal wieder über die oberen Decks und gönnten uns bei einem Weißbier in der Scuderia Costa Bar das U17-Spiel Spanien gegen Uruguay. Später gingen wir noch in die Pianobar Antares und anschließend in die Cigar Lounge Bar. Leider wurde die hier sonst so ruhige und entspannende Atmosphäre durch Olga und ihren Klan gestört, die sich lautstark beim Kartenspiel amüsierten, und wir verschwanden bald wieder. Bei einem 8-Euro-Whiskey brauche ich echt keine lärmenden Russen mit Plastiktassen aus dem Buffetrestaurant, da benehmen sich ja sogar die Italiener besser. Hier sollte Costa ein bisschen besser aufpassen.
Nach einem letzten Cocktail des Tages (Carla „C“ mit Light Rum, Orangen-, Ananas- und Zitronensaft sowie Grenadine) in der Mittelbar gingen wir relativ früh ins Bett, auch um für den nächsten Tag fit zu sein (Würden wir es wohl schaffen von Bord zu kommen?? Im Vorjahr hatte ja bekanntlich die Faulheit gesiegt^^)
Fortsetzung folgt…
Ein sehr aufschlussreicher Beitrag, der uns die Wahl nach einem
geeigneten Urlaubsziel deutlich vereinfacht.