Spanien, Marokko und die Inseln des Frühlings reloaded (1)

Dieser Reisebericht beinhaltet meine persönlichen Erlebnisse und Gedanken während unserer Kreuzfahrt. Wer technische Details bzw. landeskundliche Informationen sucht möchte bitte die einschlägigen Internetseiten aufsuchen.

Vorfreude

Kurz nach unserer letzten Kreuzfahrt flatterte uns mal wieder ein supertolles Angebot von Costa ins Haus. Die Fahrt, die meinem Mann Gerald und mir besonders ins Auge fiel, war zwar nahezu dieselbe Route wie 2008 (nur eine Insel mehr), aber das Schiff, die Costa Luminosa, wollte uns nicht mehr aus dem Kopf gehen. Zu diesem Zeitpunkt war sie zwar noch nicht einmal in Betrieb, aber alleine schon die Vorankündigungen waren vielversprechend. Das Schiff im Zeichen des Lichts sollte ein ganz besonderes Schmuckstück der Costa-Flotte werden und nach einer nur kurzen Diskussion entschlossen wir uns, die Fahrt einfach zu buchen – was wir auch keine Sekunde bereuen sollten. (Ich gestatte mir an dieser Stelle einen kleinen Hinweis an all diejenigen, die meinten es wäre doch langweilig, noch einmal nahezu dieselbe Route zu fahren: Wer keine Ahnung hat sollte öfter mal die Klappe halten!!!)

Im Internet recherchierten wir regelmäßig nach den neusten Fotos „unserer“ Luminosa und waren sprachlos als wir die ersten Bilder der Inneneinrichtung sahen. Das war mal so gar nicht „Costa-bunt“. Am 05.06.2009 wurde die Costa Luminosa dann gemeinsam mit der Costa Pacifica in Genua im Rahmen einer spektakulären Zeremonie getauft, diese bisher einzigartige Doppeltaufe wurde sogar in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Erst längere Zeit nach unserer Buchung erfuhren wir, dass es sich bei unserer Fahrt um „Die erste große Kreuzfahrt des CostaClub“ handeln würde. Laut Mitteilung sollten uns „besondere Überraschungen, außergewöhnliche kulinarische Highlights, glamouröse Galas und Shows“ erwarten. Was das genau bedeuten sollte konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht mal erahnen. (Und eigentlich war es uns auch völlig egal, für uns war eine Kreuzfahrt immer etwas ganz besonderes.)

Nun noch ein paar Kleinigkeiten zu Schiff und Route:

Die Costa Luminosa ist 294m lang, 32,3m breit und hat Platz für maximal 2826 Passagiere. Sie verfügt u.a. über ein Wellness-Center, 2 Swimmingpools, einer davon mit einfahrbarem Glasdach, 4 Whirlpools, ein Theater und einen Formel 1- sowie einen 18-Loch-Golf-Simulator.

Savona/Italien – Barcelona/Spanien – Casablanca/Marokko – Arrecife/Lanzarote – Santa Cruiz de Teneriffe/Teneriffa – Funchal/Madeira – Malaga/Spanien – Savona/Italien

31.10.2009 – Tag der Abreise

Nach einem Sommer mit nur wenigen Highlights (dafür umso mehr Qualen) war es schließlich endlich soweit und wir packten wieder einmal unsere Koffer. Meiner war erstaunlich leer – hatte ich wirklich alles Wichtige eingepackt??

Um 21.30 Uhr machten wir uns dann mit meiner Mutter auf den Weg Richtung München (Danke Mama!!) und nach einer kleinen Irrfahrt erreichten wir schließlich den Busbahnhof in München/Fröttmaning. Mit einer kleinen Verspätung trafen schließlich auch die Busse ein, die die wartenden Passagiere zu ihren Schiffen sowohl nach Savona als auch nach Venedig bringen würden.

01.11.2009 – Savona / Italien

Um 0.30 Uhr waren alle Fahrgäste und ihr Gepäck in den Bussen verstaut und wir konnten los fahren. Bis zur ersten Pause in der Nähe von Innsbruck verbrachte ich die Zeit mit Lesen und Musik hören, später schlief ich dann schnell ein. Als ich im Morgengrauen erwachte traf mich zunächst fast der Schlag. Alles weiß!!! Böse Erinnerungen an das Schneechaos vom vergangenen Jahr kamen hoch bis ich erkannte, dass es sich nur um extrem dicken Nebel handelte. Dieser verschwand aber später und als wir noch vor 10 Uhr Savona erreichten lachte die Sonne vom zunächst nahezu wolkenlosen Himmel. Es war ein wirklich beeindruckender Anblick, der sich uns bei der Einfahrt in den Hafen bot – dort lagen neben „unserer“ Costa Luminosa noch die Costa Mediterranea und die Costa Concordia.

Meine dicke Winterjacke stopfte ich dann auch schnell in den Rucksack, für die hatte ich bei 17°C keinerlei Verwendung mehr. Im Hafenterminal warteten wir auf die Einschiffung, die um 12 Uhr begann. Zur Unterhaltung der Passagiere gab es Tanzvorführungen, wobei wir ja nicht all zu lange warten mussten, da wir Einschiffungsnummer 2 hatten. Alles ging sehr zügig vonstatten und gegen 12.30 waren wir bereits an Bord. (Und das sogar ohne die uns eigentlich zustehende bevorzugte Einschiffung!)

Route

Mein erster Eindruck der Costa Luminosa lässt sich wohl am besten mit „wow“ beschreiben! Alleine schon das Atrium mit den gläsernen Aufzügen und der 910 kg schwere Bronzestatue „Donna sdraiata 2004“ von Fernando Botero in der Mitte ist einfach der Wahnsinn.

Da wir bewusst auf ein Frühstück verzichtet hatten war unser erster Weg auf Deck 9 ins Buffetrestaurant Andromeda. Schnell fand ich auch meine geliebten Pizzastücke und musste feststellen, dass diese noch besser als im vergangenen Jahr auf der Costa Serena schmeckten.

Später machten wir uns auf die Suche nach unserer Kabine mit der Nummer 4397, wo wir zeitgleich mit unserem Gepäck eintrafen. Perfektes timing nenne ich das!

Unsere Kabine war sehr geschmackvoll eingerichtet (nicht das gewohnte Costa-Orange!) und auch das Bad war nicht wie gewohnt türkis, sondern dunkelrot. Aber das wirklich beeindruckendste war der riesige Balkon. Ist schon was tolles, wenn man preisgleich eine höhere Kabinenkategorie bekommt. Danke Costa!

Als nächstes stand eine kleine Besichtigungstour auf unserem Plan. Hier wurde uns dann auch die Länge der Luminosa so richtig bewusst, was ja nicht unbedingt ein Nachteil ist, wenn man sich wegen des leckeren Essens etwas bewegen will. Das gesamte Schiff ist wunderschön eingerichtet und weniger bunt als die Costa-Schiffe, die wir bereits kennen.

Leider wurde das Wetter immer schlechter, was uns aber kaum interessierte. Während in der Heimat die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt lagen war auf der Luminosa das Dach am Lido Dorado sogar teilweise geöffnet – was will man mehr? Dort gönnten wir uns dann auch ein Weißbier an der Bar – zu unserem Schrecken gab es leider kein Fanziskaner mehr, sondern lediglich Paulaner-Plörre. War uns aber auch egal!

Was ab 16 Uhr am Hauptpool auf Deck 9 stattfand lässt sich nur schwer in Worte fassen. Ich zitiere mal die Bordzeitung „Today“: „Party zur Abfahrt des Schiffes mit vielen speziellen CostaClub-Überraschungen! Leinen Los! – CostaClub Party unter Mitwirkung unseres Kapitäns Mauro Bellomo“. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben erlebt! Der Kapitän begrüßte persönlich die Passagiere und es wurden Videogrüße von allen (!!) Kapitänen der Costa-Flotte gezeigt. Zudem bekam jeder einen Luftballon, an den er einen Zettel mit seinen Wünschen hängen konnte. Als wir um 17 Uhr zu „Time to say goodbye“ ablegten (auf der Leinwand wurde live die Brücke gezeigt) ließen alle ihre Luftballons fliegen und die Mediterranea und die Concordia verabschiedeten uns lautstark. Dieser Moment war so emotional aufgeladen, dass ich Tränen in den Augen hatte. (Wer wissen will, was auf meinem „Wunschzettel“ stand – ich werde es nicht verraten^^)

Party

Abschied

Danach war es auch schon an der Zeit, uns fürs Abendessen her zu richten und das Restaurant Taurus zu suchen. Auf dem Weg ins Restaurant lernten wir auch noch unseren Kabinensteward Kamaludin kennen, der uns die gesamte Reise über immer wieder mit seinem perfekten Service und kleinen Aufmerksamkeiten erstaunte.

Das Abendessen war wie gewohnt superlecker und auch mit unseren Tischnachbarn – einem lustigen Ehepaar aus Berlin sowie zwei netten Herren (Bill + Johnny?^^) – verstanden wir uns auf Anhieb gut (bis auf die etwas reservierteren Kärntner, die allerdings nur an diesem Abend gemeinsam mit uns am Tisch speisten).

Nach dem Essen gönnten wir uns noch Weißbiere an der Bar Atrium Supernova (wird künftig von mir als „Mittelbar“ bezeichnet) und ich schoss mir dann letztendlich an der Bar Lido Dorado auf Deck 9 mit einem Long Island Iced Tea die Lichter aus, da ich etwas verstimmt war, nachdem ich erfahren hatte, dass unser Ausflug ins Camp Nou ausfallen würde. (Würde ich es wohl jemals schaffen, in dieses verd***** Stadion zu ******????)

02.11.2009 – Barcelona / Spanien

Nachdem ich in der Nacht wie ein Baby geschlafen hatte (bei offener Balkontüre!!!) begaben wir uns in der Früh zunächst zum Tour Office. Leider erfuhren wir dort, dass unser Ausflug komplett abgesagt worden war und auch in keiner anderen Sprache stattfinden würde. Da ich keine Lust auf einen anderen Ausflug hatte erstand ich lediglich zwei Tickets für den Shuttle-Bus. Gegen 9.45 Uhr fand die obligatorische Rettungsübung statt – langweilig wie immer und natürlich konnten es auch mal wieder ein paar Italiener nicht lassen, sich die Pfeifen ins Maul zu stecken. Bähh! Da sich der Hunger bei mir nun deutlich bemerkbar machte begaben wir uns im Anschluss auf Deck 9 und füllten unsere Mägen. Lachs zum Frühstück ist echt was feines! Die kurze Zeit bis zur Mittagsfütterung verbrachten wir mit Lesen und Schreiben auf Deck 9 und beobachteten wie wir uns dem Hafen von Barcelona näherten, den wir gegen 13 Uhr erreichen sollten. Als ich für meinen Gatten Sushi (jaaaaa, es gab Sushi!!!) organisieren wollte musste ich mich einmal wieder über das seltsame Verhalten einiger italienischer Passagiere wundern. Glauben die, dass es schneller geht, wenn man seinem Vordermann permanent das Tablett in den Rücken rammt? Abstellen lässt sich so was allerdings ganz einfach indem man seinem Hintermann so ganz aus Versehen auf den Fuß tritt. Hähä!

Um 13.15 Uhr erhielten wir unsere Aufkleber im Theater Phoenix und verließen das Schiff (die Aufkleber waren allerdings komplett fürn Arsch, hatte nichts mit der Verteilung in die Shuttlebusse zu tun, jeder steigt halt irgendwo ein). Neben uns im Hafen sahen wir die Wind Surf, die MSC Splendida und die  MSC Orchestra.

Mit dem Bus wurden wir zum World Trade Center gebracht. Auf dem Weg entdeckten wir noch die Rotterdam und direkt beim WTC die Crystal Serenity und zu meiner großen Freude auch die Seabourne Legend (sowie einen netten „Plan B“). Bei 22°C schlenderten wir zunächst durchs WTC und setzten uns anschließend ans Wasser.

Barcelona

Später spazierten wir noch ein bisschen durch Barcelona und erstanden Postkarten. Der Weg zu Sagrada Familia war für meinen Mann leider zu anstrengend, aber wir werden sicher noch mal nach Barcelona kommen (allein schon wegen der Stadion-Sache).

Wieder an Bord registrierten wir dann noch schnell unsere Kreditkarten an einem der Automaten – schneller und einfacher geht es echt nicht.

Vor dem Abendessen gönnten wir uns einen Cocktail of the Day („Andrea C“ mit Light Rum, Pfirsichlikör, Orangen- und Zitronensaft) an der Mittelbar, wo wir freudig vom Gitarrenspieler Alex begrüßt wurden – was besonders Gerald erstaute („Woher kennst jetzt den schon wieder??“^^).

Während des Abendessens verließen wir so gegen 19 Uhr den Hafen von Barcelona und nahmen Kurs auf unser nächstes Ziel, den Hafen von Casablanca.

Nach dem Essen fanden wir eine kleine Überraschung auf unserer Kabine: aus unseren Klamotten waren kleine Kunstwerke entstanden und Wuschl hatte Geralds Sonnenbrille auf. Meinen Lachanfall beim Anblick meines alten Hundes kann sich keiner vorstellen. Den restlichen Abend verbrachten wir in den diversen Bars und der Disco Altair. (I need my dose! I need my dose!^^)

03.11.2009 – Seetag

An diesem Tag fuhren wir entlang der spanischen Küste Richtung Straße von Gibraltar. Für uns sollte es ein Tag der Entspannung und Erholung werden.

Nach dem Frühstück vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen, Schreiben und Lästern bis um 12.50 Uhr am Hauptpool das Neptunfest statt fand, bei dem das Animationsteam allerhand Späße veranstaltete. Zum Beobachten einfach herrlich, mitmachen wäre aber nichts für mich gewesen.

Zum Mittagessen gab es an Buffet Muscheln bis zum Abwinken. Besonders gefallen hat mir hier die Präsentation mit den vielen Früchteschnitzereien.

Früchte

Im Anschluss legten wir uns am Lido Delphinus (am Arsch des Schiffes^^) in der Sonne. Herrlich! Der Himmel war nahezu wolkenlos und die Temperaturen lagen bei ca. 20°C. Allerdings war es sehr windig, was mich aber nicht im geringsten störte. Ich weiß gar nicht wie lange ich auf der Bank am Heck des Schiffes gesessen bin und einfach nur aufs Wasser gestarrt habe… jedenfalls lange genug, um all die Probleme und quälenden Gedanken abzuschütteln. (It’s so damned easy!)

Den Gala-Willkommenscocktail ließen wir wie im Jahr zuvor ausfallen, uns fehlte einfach die Zeit und wir wussten ja, dass es noch einen weiteren Cocktail-Empfang speziell für CostaClub-Mitglieder geben würde. So zogen wir uns nach unserem Sonnenbad auf unsere Kabine zurück und stylten uns in aller Ruhe für das Abendessen auf, was eine gewisse Zeit dauerte, da an diesem Abend Galagarderobe angesagt war.

Beim Gala-Willkommensabendessen gab es für mich Krebsauflauf mit Krabbensauce, Pasta mit geräuchertem Lachs und Wodka und als Hauptgang gegrilltes frisches Seebarschfilet an mediterraner Sauce serviert mit sautiertem Spinat, Karottenpüree und Petersilienkartoffeln.

An diesem Abend passierten wir übrigens (mal wieder^^) die Straße von Gibraltar – immer wieder ein gigantischer Anblick (v.a. so ganz ohne Nebel^^)!

Später gönnten wir uns Cocktails in der Mittelbar, der Piano Bar Libra (bei netter musikalischer Unterhaltung durch Francesco bzw. Bani) und der Bar Lido Dorado am Hauptpool und gingen zeitig ins Bett, da wir am nächsten Tag früh raus mussten.

Wie bereits erwähnt handelte es sich bei dieser Fahrt um „Die erste große Kreuzfahrt des CostaClub“. Was waren aber nun die Überraschungen und Highlights konkret? Als erstes fällt mir da der Tanzwettbewerb „Dance with the Stars“ ein. Ähnlich wie in den diversen Fernsehshows (denk ich mir mal, ich guck die Kacke nicht^^) konnte man sich in Castings bewerben und dann gemeinsam mit Profitänzern sein Können in Shows unter Beweis stellen. Speziell für die deutschen Gäste war Anna Karina Mosmann an Bord. Es gab auch die Möglichkeit, privaten Tanzunterricht zu nehmen oder an öffentlichen Tanzstunden teilzunehmen. Für mich war das zwar nichts, dennoch verfolgte ich teilweise die Wiederholungen der Shows im Bord-TV. Des weiteren gab es die Möglichkeit zur Teilnahme an diversen Kursen aus dem kreativen Bereich z.B. malen, Schmuck gestalten etc. Es fanden auch viele, interessante Vorträge statt wie z.B. über Astronomie. Leider waren diese entweder zu früh oder zu spät für mich. Hmpf! Besonders erwähnenswert sind auch die vielen speziellen Buffets auf Deck 9 mit wunderbaren Früchte- bzw. Eisskulpturen. Insgesamt war das Essen auf dieser Reise einfach himmlisch – Sushi, Austern, Hummer hatte ich bis jetzt noch auf keiner Fahrt mit Costa! Und auf Deck 2 gab es eine Austellung mit vielen Illustrationen zur Geschichte von Costa. Über sämtliche spezielle Angebote wurden wir durch ein Beiblatt zur täglichen Bordzeitung „Today“ informiert.

Fortsetzung folgt…

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