Dresden – aber total!

Auf vielfachen Wunsch nun endlich ein kleiner Bericht zu unserem Wochenende in Dresden vom 10.05. bis 13.05.2007

(eigentlich hat nur Webby danach gefragt^^).

Vorgeschichte: Unsere Trauzeugen schenkten mir und meinem Mann zur Hochzeit ein Wochenende in Berlin. Als mir allerdings Temudschin von seiner Heimatstadt Dresden vorschwärmte wurde das Ziel der Reise kurzerhand von mir geändert und der Trauzeuge meines Mannes schloss sich uns spontan an.

Am 10.05.2007 war es dann endlich soweit und mein Mann, Herr R. und ich machten uns am späten Vormittag in Herrn R.’s uralten Opel Vectra auf den Weg. Gegen Mittag machte sich der Hunger (und meine Nikotinsucht) bemerkbar und wir beschlossen, im „Rasthaus Vogtland“ eine kleine Pause einzulegen. Dort testete ich mein erstes Radeberger – Test bestanden!

Am späten Nachmittag erreichten wir die „Pension an der Pillnitzer Schlossfähre“. Erstaunlicherweise war die Türe verschlossen und kein Mensch zu sehen. Telefonisch erfuhren wir schließlich den Code für die Türe und konnten unsere Zimmer in Beschlag nehmen. Ganz schön fortschrittlich! Nach einer kurzen Ruhepause beschlossen wir, uns auf den Weg in die Altstadt zu machen. Praktischerweise liegt die Pension direkt an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 1, so dass man in einer halben Stunde im Herzen von Dresden ist. Überhaupt sind die öffentlichen Verkehrmittel in der sächsischen Landeshauptstadt im Vergleich zu meiner Heimatstadt Regensburg traumhaft. Während man bei uns ab spätestens Mitternacht vergeblich auf einen Bus wartet, fahren die Straßenbahnen in Dresden rund um die Uhr.

Vom Altmarkt aus machten wir erst einmal einen kleinen, eher plan- und ziellosen Rundgang durch die Altstadt. Da an der Elbe Dixieland-Party angesagt war, steuerten wir dort einen Bierstand an, wo wir uns mit Radeberger und Thüringer Rostbratwurst im Brötchen mit Bautzener Mittelscharfen stärkten. Uns bot sich dort am Elbufer ein tolles Unterhaltungsprogramm mit Live-Musik und einer Show der Elbdampfer. Nicht zu vergessen der Luftarsch, der allerdings nicht startete, wahrscheinlich wegen der dunklen Wolke (Insider^^).

Nach einem weiteren Rundgang durch die Altstadt auf der Suche nach einer für uns geeigneten Kneipe landeten wir schließlich im „Freiberger Schankhaus“, wo es uns sehr gut gefiel, so dass wir gar nicht mehr heim wollten.

Zu sehr später Stunde kehrten wir in unsere Pension zurück und plünderten noch die Hausbar bevor wir in einen tiefen Schlaf fielen.

Nach einer zu kurzen Nacht und einem guten Frühstück ging es am nächsten Tag wieder mit der Straßenbahn Richtung Innenstadt, wo wir uns mit unseren „Führer“ Temudschin vor dem Kulturpalast trafen. Temu zeigte uns im Laufe des Vormittags alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Dresdner Altstadt und erzählte uns viel über die Stadt. Natürlich mussten wir einen Blick in die Frauenkirche werfen und auch der Zwinger und die Semperoper lagen auf unserem Weg.

Nach einem kleinen „Frühstück“ an der Elbe (Hier sieht es aus wie zu Hause, nur der Fluss fließt in die falsche Richtung!!) beschlossen die Herren, dem Verkehrsmuseum einen Besuch abzustatten. Auch wenn es dort sicherlich viele interessante Dinge zu sehen gab, mein Fall war es nicht so ganz. Meine Männer waren aber begeistert.

Nach einer längeren Diskussion über den weiteren Verlauf des Tages wurde ich durch Versprechungen („Da siehst Du bestimmt geile Uniformen“^^) davon überzeugt, dass das Militärhistorische Museum einen Besuch wert ist.

Das Museum war tatsächlich äußerst interessant, neben den erwarteten Uniformen durfte ich u.a. ein U-Boot und eine V1-Rakete bewundern. Unglaublich aber wahr – der Eintritt war kostenlos!

Wir beschlossen, zu Fuß zurück in die Altstadt zu gehen, um auf dem Weg die Neustadt kennen zu lernen. Hier kann man angeblich abends gut Party machen, unser Fall war dieses Stadtviertel aber weniger. Leider waren viele der renovierten Häuser mit Graffitis beschmiert und auch die Gestalten, die unseren Weg kreuzten, waren uns nicht ganz geheuer (oder wir ihnen^^). Müde, durstig und genervt vom starken Wind hielten wir nach einer „Tränke“ Ausschau und fanden die „Schwarze Hexe“. Frisch gestärkt mit Bier und Wasser spazierten wir anschließend weiter Richtung Altstadt.

Da sich bei Herrn R. Hunger auf „richtiges Essen“ bemerkbar machte (mir hätte eigentlich eine Thüringer im Brötchen völlig gereicht) überredete er uns zu einem Abendessen in den „Braustuben“. Das sollten wir nicht bereuen, das Essen war reichlich und lecker. Beim Essen gestand uns Temu sein einziges Laster: Er trennt seinen Müll nicht! Außerdem stellten wir fest, dass wir alle viel mehr Wasser mit ordentlich Kohlensäure trinken müssen (die Erklärung dafür gibt es nur auf Anfrage).

Zu Fuß ging es dann weiter in die Altstadt, wo wir den Abend im „Freiberger Schankhaus“ ausklingen ließen.

Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten war erst einmal Webby-Knuddeln angesagt bevor wir Pläne für den Tag schmiedeten. Zunächst sollte uns das betagte Mobil des Herrn R. Richtung Sächsische Schweiz bringen. Mit der Schlossfähre setzten wir an das gegenüberliegende Elbufer über und einigten uns auf die Festung Königstein als Ziel. Während der Fahrt waren wir plötzlich einem ekligen Geruch ausgesetzt und einigten uns auf Webby als Schuldigen.

Die Festung Königstein, eine riesige Wehranlage, die sich hoch über das Elbtal erhebt, ist wirklich einen Besuch wert. Obwohl man die Festung auch mit einem Fahrstuhl erreichen kann, entschieden wir uns für den Fußweg (der Aufzug war mir nicht so ganz geheuer). Der Aufstieg war allerdings recht anstrengend, wohl auch, weil sich der Alkoholkonsum der letzten Tage bemerkbar machte. Webby hatte diese Probleme natürlich nicht. Wenigstens war der Himmel bedeckt, so dass uns wenigstens die Hitze erspart blieb. An der Festungsmauer entlang umrundeten wir die Anlage und genossen den tollen Ausblick auf das Elbtal und die Sächsische Schweiz.

Nachdem wir wieder ins Tal abgestiegen waren fuhren wir zurück Richtung Dresden. Unser nächstes Ziel sollte das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, wo Tag der offenen Tür war, sein. Hier war unser Webby in seinem Element. Interessant waren diese komischen Maschinen ja schon, auch wenn ich meistens keinen wirklichen Plan hatte, was der Sinn und Zweck davon war. Dennoch hatte ich meinen Spaß, v.a. bei den coolen Experimenten. Nach der obligatorischen Stärkung an den „Versorgungsständen“ ging es wieder zurück zu unserer Pension.

Nach einer kleinen Pause (Postkarten schreiben, über Schalkes Niederlage lachen) war es Zeit für das Abendessen. Eigentlich wollten wir in dem Restaurant an der Fähre speisen, dort gab es allerdings keine freien Plätze mehr. Auch im Kurhaus, das wir als Alternative auserkoren hatten, war angeblich alles voll, wobei wir es dort wohl eher nicht durch die Gesichtskontrolle geschafft hatten. Also spazierten wir einfach an der Elbe entlang und dann wieder Richtung Hauptstraße, bewunderten die schönen Villen und alberten rum. Schließlich entdecken wir das „Crambambuli“, wo uns ein leckeres Abendessen kredenzt wurde (Würzfleisch schmeckt ja sooo geil!). Eigentlich wären wir ja gerne länger sitzen geblieben, aber die Chefin des Lokals wollte auf ein „Dorffest“ in der Nähe und ihrer Aufforderung, sie zu begleiten, kamen wir dann doch gerne nach. In einem Hinterhof mit recht guter Musik (also wem’s gefällt) zechten wir an einem Stehtisch mit hohem Ekelfaktor. Da Herr R. ein wenig rumzickte und sich auch meine Blase bemerkbar machte (keine Toilette weit und breit) blieben wir allerdings nicht all zu lange und machten uns schließlich wieder auf dem Weg zurück zu unserer Pension. Zu unserem großen Erstaunen gab es direkt neben der Pension auch eine Kneipe, das „Augustus Rex“. Keiner von uns hatte die zuvor registriert. Zu unserer großen Freude war auch noch geöffnet und wir blödelten bei Bier, Schnaps und Cocktail für Webby noch ein wenig herum bevor wir müde ins Bett fielen.

Am 13.05. hieß es Abschied von Dresden nehmen. Nach dem Frühstück checkten wir aus und setzten mit der Fähre ans andere Elbufer über. Hier ließen wir das Auto stehen und spazierten durch den Schlosspark zum Schloss Pillnitz. Gigantisch! Wunderschön! Ein einziges Blumenmeer!

Anschließend fuhren wir wieder Richtung Heimat. Aufgrund der unerträglichen Temperaturen in Herrn R.s Auto legten wir zwei Pausen ein und erreichten schließlich am frühen Abend „unser“ Regensburg.

Abschließend lässt sich sagen, dass Dresden eine wunderschöne Stadt mit sehr offenen, netten Menschen und leckerem Essen ist. Wir kommen wieder! Versprochen!

Dies ist mein erster Blogeintrag, seid also bitte gnädig!

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8 Kommentare

  1. „Thüringer Rostbratwurst“. Als Thüringerin im Exil muss ich hier
    mal sagen: Das sind Roster! Bitte nie was anderes sagen, dass tut
    dem Herzdeutschländer weh. Aber ein sehr schöner Blog über eine
    sehr schöne Stadt. Und natürlich frag ich: Kohlensäure? Luftarsch?

  2. Ja, schon eine schöne Stadt, ich war auch schon dort, einmal,
    zweimal??? Ihr habt ja einiges erlebt. Ich schaff irgendwie nie
    meine reisen zu verfassen, mhh warum eigentlich? Grüße Jeannine

  3. Das mit den Rostern habe ich mir notiert. Als wir an der Elbe
    standen wurde am anderen Ufer ein Heißluftballon „aufgeblasen“.
    Kommentar von Herrn R.: „Guckt mal, der totale Luftarsch!“
    Jeannine, einfach hinsetzen und schreiben. Wenn man sich erst mal
    daran gemacht hat, geht das es wie von selbst. Jedenfalls war es
    bei mir so.

  4. Dresden ist wirklich eine schöne Stadt – vor kurzem war ich auch da
    und es war nett anzuschauen. Es wurde auch sehr viel erneuert und
    modernisiert. Zum LEben sicher sehr nett 🙂

  5. Oh, tolle Bilder! Ich war schon mehrmals in Dresden und will oft
    nicht mehr weg. Für mich eine der tollsten Städte in Deutschland
    und dafür auch nicht zu teuer!

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