Achtung: dieser Artikel ist sehr oberflächlich und alles andere als objektiv.
Das erste Mal mit 16.
Das ist doch eine wunderbare Umschreibung für die Tatsache dass Parteien auf Stimmfang entschieden haben bei der Nationalratswahl am 28. September 2008 auch 16- und 17-jährige „Kinder“ ihre Stimme abgeben dürfen.
Doch sind die Jugendlichen bereit?
Seit Wochen zerbrechen sich Zeitungen den Kopf darüber und es zeigte sich ein eindeutiges Bild. Weit mehr als die Hälfte der Jugendlichen in dem Alter interessiert sich nicht für Politik, hat keine Ahnung von den Zielen der Parteien oder gar den Vorsatz zur Wahlurne zu schreiten.
Zwar rufen alle Parteien die Jugendlichen auf der Wahl nachzukommen, doch anscheinend will niemand etwas gegen die Bildungslücke unternehmen.
So läuft eine Informationssendung für Jungwähler heute, an diesem Tag, um 23:30. Welcher Schüler oder Lehrling wird solange aufbleiben um einige politische Dinosaurier zu belauschen. Ich würde es nicht tun!
Ein normaler Mensch würde einfach die Sendezeit ins Hauptabendprogramm verlegen. Doch anscheinend sind CSI, Monk, Greys Anatomy, Men in Trees und so weiter wichtiger als die politische Zukunft des Landes.
Auch die zusätzlichen Schulstunden in politische Bildung werden den Jungwählern wohl kaum helfen. Denn politische Bildung wird nur an höheren Schulen unterrichtet, in den letzten Jahrgängen. Die wenigsten Schüler haben zu der Zeit noch nie die Möglichkeit gehabt zu wählen.
So muss man sich als Jungwähler auf die Parteiwerbung in den Fußgängerzonen verlassen. Diese Informationsstände sprießen vor Wahlen schließlich auf dem Boden wie Unkraut. Doch in einer von mir durchgeführten Feldstudie habe ich festgestellt das der Informationsgehalt sehr gering ist.
Die Fürsprecher einer Partei brachen das Gespräch sofort ab als ich meinen Standpunkt zu weichen Drogen einbrachte. Anscheinend fühlte sich der nette Mann mit den Rastalocken vor den Kopf gestoßen.
Ein anderes Gespräch endete mit der Aufforderung zu verschwinden. Anscheinend ist es leicht die Parteiziele auswendig aufzusagen, doch Tiefenwissen soll wohl nicht vermittelt werden. Mich hätte nur interessiert was ein Listenkandidat da gemacht hätte.
Die Liste ließe sich beliebig fortführen, denn ich habe mit den meisten der 10 Parteien, die sich dieses Mal aufstellen lassen, gesprochen. Doch die Ausbeute an Wahlgeschenken ist sehr gering. Denn außer eine Feuerzeug wurden mir entweder alle „Wahlzuckerl“ wieder entrissen oder gar keine verteilt.
Gut, ein Jungwähler würde die Fürsprecher nicht in solche Gespräche verwickeln. Wie auch? In diesem Alter interessiert man sich noch für Flatratepartys und nicht für langweilige Politik. Und jedes Mittel den Jugendlichen ein bisschen Mittel zu vermitteln kommt wohl zu spät im Fernsehprogramm.
Aber die Gesellschaft ist eben so geworden wie ihr Fernsehprogramm – oberflächlich und beknackt, zumindest wenn man mehr im Kopf hat als Flatratepartys.
In einer Woche schreiten wir dann zu den Urnen. Die einen wählen, was sie seit 50 Jahren wählen. Die anderen wählen die, die ihre eigenen Ziele am ehesten ansprechen. Und einige 1000 Jugendliche werden wählen was Mama oder Papa ihnen vorschreiben, was ihnen grad durch den Kopf geht oder was wohl am öftesten der Fall sein wird: gar niemanden, weil sie sich gar nicht erst zum Wahllokal begeben.
Ich sehe es schon in ein paar Monaten. Wenn wieder alle jammern weil sich nicht geändert hat. Nur dann werde ich aufstehen und sagen: „Ich habe es euch ja gesagt.“
Good night, and good luck.
Deine angesprochenen Punkte sind schon richtig. Klar, die Show um
23:30 ist echt überflüssig. Aber was genau schlägst du vor gegen
den Rest zu machen? Mir fällt grade kein anderes Mittel ein, als in
der Schule (egal welche Schulform) den Kindern so gut wie möglich
zu verklickern wie wichtig Politik ist und welche wichtige Funktion
sie selbst darin spielen. Klar, man kann auch noch an eine
politische Erziehung durch die Eltern plädieren, doch ist das bei
einem Großteil der Erziehungsberechtigten wegen des eigenen
Bildungsstandards gar nicht möglich. Mir fällt immer mehr auf, wie
viele Eltern sich heute mit ihrem Leben (arbeiten, nach Hause
kommen –> fernsehen (big brother & co) zufrieden geben.
Meist bewegen auch diese sich nicht zu den Wahlen. Man muss also
wahrscheinlich mal wieder auf unser doch so „gutes“ deutsches
Bildungssystem hoffen.
Das ist eine ganze Dose reine Polemik, die du hier aufmachst:
Jugendlicher = Kopie von Mama und Papa + geht mit seinen 16 Jahren
vor 12 ins Bett, schafft es aber vorher noch auf die Flatrate
Party; älterer Mensch = Routinemaschine ohne gehaltvolle
Nachbildung; politische Sendung für Jungwähler = on top der
Quotenliste, wenn zur Primetime ausgestrahlt und sicher
wirtschaftlicher Gewinn; reliable Feldstudie = unprotokollierter
Ein-Mann Versuch mit Stichfrage nach Narkotikum + Naschwerkzähler;
alle anderen Menschen = dümmer als du. Man könnte jetzt natürlich
mutmaßen, dass du den von vornherein als oberflächlich und
subjektiv gebranntmarkten Artikel absichtlich provozierend
geschrieben hast um die Opposition auf die Beine zu holen, aber
dann hast du ihn hoffentlich noch an einem publikumsträchtigeren
Ort als dem STVC Blog veröffentlicht und setzt dich dann auch
ehrlicherer Kritik aus.
Ich finde das unmöglich.
Die meisten 16-jährigen sind doch noch gar nicht in der LAge zu
entscheiden, was richtig ist. Also ist das doch totaler Schwachsinn
@komivo Das der Blog hier erschien, ist der zweite Anlauf. Oder
eigentlich der dritte. Denn sowohl bei einem Politikblog für alle
Parteien zu dem Thema, als auch auf dem Portal be-journalist wurde
der Beitrag kurz nach Veröffentlichung ohne Angabe von Gründen
wieder entfernt. Nur das Ergebnis, das sich langsam abzeichnet, hat
zwei Sache bewiesen. Nämlich das wieder die wenigsten sich
vorbereitet haben, und das es schlimmer um uns steht als wir
dachten. Denn es haben so viele Rechts gewählt, das einem übel
werden könnte. Und zu deinem Punkt „alle anderen Menschen = dümmer
als du“ muss ich sagen das es so nicht stimmt. Ich weiß sehr wohl
das ich nicht die Perle der Schöpfung bin. Doch bei öffentlichen
Diskussionsforen hat sich einfach gezeigt das selbst die, die
teilnehmen, oft einfach keine Ahnung haben und nur wiederkäuen was
ihnen überall vergekaut wird.
Meiner einschätzung nach wissen die meisten 16 jährigen genauso
gut/wenig wen sie wählen sollen wie ältere Menschen. Und das
irgendein Jugendlicher das wählt was Mami und Papi sagen kann ich
mir auch nicht vorstellen.
Nicht bei allen, das hat der Rechtsruck bewiesen. Doch ich hab
nicht nur einmal gesehen wie Jugendliche von den Eltern
angeschleppt wurden – im wahrsten Sinne – noch mit dem Suff vom
Vorabend im Gesicht
das gemeine volk ist im grundsatz dumm. es ist egal wer da wählt.
die paar, die ahnung von politik und geschichte haben, stechen aus
der masse an wählern nicht mehr heraus. politik ist wie werbung.
nur eine handvoll versteht, was einem tatsächlich suggeriert wird.
da man aber in einer demokratie nicht die elite wählen lassen darf,
ist es und blebt es, wie es ist
jugendliche sind zwar heute schon viel „früher“ „reif“, aber ob das
zum wählen reicht???ich weiß es nicht, aber da die mädels und
jungen wahrscheinlich nur wählen gehen wenn es sie wirklich
interessiert…und nicht weil sie müssen, denn dass machen die
älteren leute doch auch nur…und wenn ne interesse besteht, dann
machen die das schon gut…
Die meisten Jugendlichen wissen nichts über Politik und
interessieren sich keinen Deut dafür. Leider ist das bei vielen
Erwachsenen nicht anders. Wahlfähigkeit ist keine Frage des Alters,
sondern der Bildung und persönlichen Reife. Wer wählen und damit
über die Regierung eines Bundeslandes oder eines ganzen Landes
entscheiden will, müsste eigentlich vorher einen Wissenstest machen
und zeigen, dass er sich mit den Programmen der einzelnen Parteien
auseinandergesetzt hat. Angesichts der eh schon geringen
Wahlbeteiligung ist es aber besser auf solche Tests zu verzichten,
sonst würden vielleicht noch 10% wählen gehen, wenn überhaupt:-(