Auf hoher See 2007 (Teil 3)

23.09.2007 Cadiz / Spanien

Gegen 9 Uhr lief die Costa Magica in den Hafen von Cadiz ein.

Aufgrund unseres gebuchten Ausflugs „Jerez-Weinkeller und Arcos de la Frontera“ mussten wir heute etwas früher als gewohnt aufstehen. Nach einem schnellen Frühstück ging es auch schon los.

Unser spanischer Führer entpuppte sich als die ultimative Spaßkanone. Ständig riss er Witze und brachte den ganzen Bus zum Brüllen, v.a. wenn er wieder Wörter in seinem elektronischen Wörterbuch nachschlagen musste. Zuerst machten wir eine Stadtrundfahrt durch Cadiz, auf der wir Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Plätzen der Stadt bekamen. Palmen, Gärten, exotische Pflanzen, wunderschöne Gebäude – Cadiz ist wirklich einen Besuch wert! Schade, dass wir das alles nur vom Bus aus im Schnelldurchgang bewundern konnten.

Anschließend fuhren wir nach Arcos de la Frontera. Die Stadt liegt auf der Spitze eines steil aufragenden Felsens über einem weitläufigen Tal. Besonders beeindruckend waren hier die schneeweißen Häuser und sehr schmalen Gassen. Die Autofahrer dort kann man nur bewundern! An den Straßenrändern wachsen Orangenbäume (klar dass Gerald es nicht lassen konnte, eine zu „ernten“) und überall sieht man bunte Blumen und Kakteen. Die Temperaturen waren allerdings ganz schön heftig, über 30°C Ende September bin ich nicht wirklich gewohnt.

Danach führte uns unser Ausflug nach Jerez de la Frontera, der Heimatstadt des berühmten Sherrys. Sherry wird aus trockenem Weißwein hergestellt, der nach der Gärung mit Brandwein versetzt wird und während seiner Reife in Fässern aus Weinen verschiedener Jahrgänge verschnitten wird. In Jerez de la Frontera besuchten wir die Weinkeller „González Byass“, dem weltweit größten Produzenten von Sherry, der vielen durch das von Picasso entworfene Firmen-Logo, das „Tío-Pepe-Männchen“, bekannt ist. Hier wurde uns genau erklärt, wie der original Sherry hergestellt wird (vom Anbau bis zur Abfüllung in die Flaschen) und wir hatten Zeit, die Fässer zu bewundern und den Geruch zu genießen bevor es zur Verkostung ging. Leckeres Zeug sag ich da nur! Logischerweise deckten wir uns im Laden der Kellerei mit Sherry und Brandy ein. Erwähnenswert im Zusammenhang mit den Weinkellern sind auch noch die mit Wein überwucherten Laubgänge zwischen den Gebäuden, die von zahlreichen Berühmtheiten (z.B. Franco, Churchill, Hemingway, Martin Luther King und zahlreichen Mitgliedern des spanischen Könighauses) handsignierten Fässer sowie das Sherry-Glas mit der Leiter für die Mäuse in einem der Keller (hier müsste man Maus sein^^).

Viel zu früh waren wir wieder zurück an Bord, wo ich zunächst einen Rundgang über die oberen Decks machte bevor ich mich zum Braten auf unseren Balkon begab.

Während des Abendessens verließen wir gegen 20 Uhr den Hafen von Cadiz Richtung Malaga. Danach war Party angesagt, einerseits weil ich vom Cocktail des Tages („Margarita“ bzw. „Blue Margarita“ mit Tequila, Triple Sekt/Curacao blue und Zironenmix) nicht genug bekommen konnte, andererseits weil ich mir die Zeit bis zu meinem persönlichen Highlight der Reise vertreiben musste. Zunächst besuchten wir unsere Lieblingsbars bis wir zum Schuss auf Deck 9 landeten, wo unter freiem Himmel am Pool eine große Fete stieg. Hier beobachteten wir an der „Bar Maratea“ das Treiben und ich konnte Arschfotos von Führungsoffizieren machen (sogar vom Küchenchef hehe). Anschließend zogen wir uns auf unsere Kabine zurück. Mit einem Glas Portwein wollte ich auf dem Balkon unsere Passage durch die Straße von Gibraltar, die die europäische von der nordafrikanischen Küste trennt und an ihrer engsten Stelle nur 14 km breit ist, genießen. Darauf hatte ich mich seit Monaten gefreut und gegen 1.30 Uhr sollte es soweit sein. In der Bordzeitung stand: „Vor uns werden die imponierenden Felsen von Gibraltar zu sehen sein, eindrucksvoll angestrahlt von mehreren Lichtern.“ Doch alles, was ich sehen konnte war plötzlich auftauchender dichter Nebel! ********************!!!

24.09.2007 Malaga / Spanien

Am Morgen gegen 8.00 Uhr legten wir im Hafen von Malaga, dem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum der Costa del Sol, an. Bereits um 7.45 Uhr mussten wir am Treffpunkt für unseren Ausflug „Marbella und Puerto Banus“ sein. Eindeutig zu früh für mich v.a. nach der langen Nacht auf dem Balkon.

Nach einer Fahrt durch Malaga brachte uns unser Bus nach Puerto Banus, einem bekannten Yachthafen bei Marbella. Die Fahrt nutze ich für ein kleines Nickerchen, was mir den Spott meiner Familie einbrachte. In Puerto Banus fielen mir beinahe die Augen aus dem Kopf beim Anblick der zahlreichen Yachten. Aber hallo! Da ankerten echt die Millionen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, eins der Schmuckstücke zu entern und mich einfach abzusetzen.

Nach einem kleinen Hafenrundgang mussten wir auch schon wieder weiter nach Marbella selbst, wo uns unsere Führerin (eine spanische Finnin oder so) durch die Altstadt des berühmten Badeorts der „Reichen und Schönen“ führte. Schön! Verwinkelte kleine Gassen, schneeweiße Häuser und bunte Blumen. Auch hier wachsen Orangenbäume mitten in der Stadt! Wir mussten natürlich mal wieder eine „ernten“. Nach der offiziellen Führung hatten wir noch etwas Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Nach einem kurzen Blick in ein paar Schaufenster zog es mich Richtung Strand. Auf dem Weg dort hin kamen wir an einem gefliesten (!!!!) Park vorbei, der an einen exotischen Urwald erinnerte. Faszinierend!

An der Strandpromenade angekommen parkte ich Gerald einfach und rannte barfuss ans Meer. Einfach traumhaft! Warm, Sonnenschein, Strand, Meer und ich mitten drin. Ein unglaublich schöner Moment, den ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Ich sammelte noch ein paar Steine und Muscheln (eine davon ist nun ein Anhänger) bevor ich wieder zu Gerald und meinen Schuhen zurückging. Leider war es dann auch schon wieder Zeit zum Bus zurückzugehen. Schade, ich hätte es am Strand von Marbella schon noch länger ausgehalten (so drei Wochen^^).

Der Bus brachte uns dann wieder zur Costa Magica zurück und bereits gegen 13 Uhr verließen wir den Hafen von Malaga.

Nachdem wir uns die Mägen am Buffet vollgeschlagen hatten zogen wir uns auf eines der oberen Decks zurück, um in der Sonne zu lesen und zu relaxen. Da ich die Sonnencreme vergessen hatte wurde ich so richtig schön rot^^.

Am Abend war dann das Gala-Abschiedsessen angesagt, was bedeutete, dass wir uns wieder in Schafe werfen mussten (im Gegensatz zu unserem Tarnhemdfreund^^). Nach dem Essen (mit der obligatorischen Eisbombe am Ende, die eigentlich nur aus Zucker besteht *schauder*) waren wir noch zum CostaClub Cocktail im Theater eingeladen, wo Kapitän Massimo eine Ansprache hielt und sich mit den Passagieren fotografieren lies. Ja, ich habe auch ein tolles Bild mit dem Kapitän! (auf dem ich hochschwanger aussehe *Augen verdreh*) Im Anschluss gingen wir zum letzten Auftritt der Ursprung Buam und später noch auf einen kleinen Rundgang durch die Bars. Cocktail des Tages war der „Amber Sunset“ (Rum, Aprikotbrandy, Kokoscreme, Fruchtpunsch).

25.09.2007 3. Seetag

Heute war der letzte Seetag und zugleich auch unser letzter Tag auf See.

Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, doch leider sollte das Wetter nicht halten, was meine Pläne (braten in der Sonne) durchkreuzte.

Nach dem Frühstück musste ich mit Entsetzen feststellen, dass wir auf eine riesige schwarze Wolkenwand zusteuerten. Als es zu tröpfeln begann ergriffen die „Erfinder des Rückzugstiefels“ schnellstens die Flucht. Noch nie habe ich Italiener so schnell laufen sehen. Dabei war das doch nur ein bisschen Regen. Meine gute Laune lies ich mir durch das immer schlechter werdende Wetter nicht verderben. Anstatt faul rumzuliegen spazierten wir durch das Schiff und plünderten die Geschäfte. Außerdem wurde es auch Zeit, die Koffer zu packen. Das Wetter wurde immer unangenehmer und die Costa Magica schaukelte teilweise ganz schön, was man auch an den bleichen Gesichtern einiger Passagiere merkte. Ich persönlich fand das toll und wegen mir hätte der Seegang noch heftiger sein können.

Beim Abendessen schlugen wir uns ein letztes Mal den Magen voll und dann hieß es Abschied nehmen von unseren Kellnern und Musikern und den letzten Cocktail des Tages („Singapore Sling“ mit Gin, Peter Heering, Zitronensaft und Soda) zu genießen.

Eine gigantische Reise ging langsam aber sicher zu Ende. Nach einer letzten Kippe auf dem Balkon ging ich traurig ins Bett.

26.09.2007 Savona / Italien

Gegen 8 Uhr erreichten wir den Hafen von Savona und mussten auch schon unsere Kabinen verlassen.

Ab 9 Uhr begann das Ausschiffen und bevor wir es richtig merkten saßen wir schon im Bus und fuhren Richtung Heimat. Das Wetter war auch nicht sonderlich aufbauend und daher zog ich es vor, mir die Zeit mit Musikhören und Schlafen zu vertreiben. In München fuhr uns der Zug nach Regensburg vor der Nase weg und so mussten wir dort auch noch eine Stunde lang unnötigerweise abhängen. Aber auch das ging vorbei und gegen Mitternacht waren wir schließlich zu Hause.

Total geschafft und voller Eindrücke von wunderbaren Orten gingen wir bald ins Bett. Ich hatte vor der Reise doch einige Erwartungen an diese Kreuzfahrt und die wurde alle noch übertroffen.

Leider konnte keiner zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass nur wenige Tage später das Schicksal erbarmungslos zuschlagen würde…

Am Ende meines kleinen Urlaubsberichts möchte ich noch ein paar Worte an einige Leute richten.

Vielen Dank an die gesamte Crew der Costa Magica für den tollen Service und die unvergesslichen Stunden, die wir an Bord verbringen durften, sowie an das Team von Alex Travel (Strass im Zillertal) für die tolle Organisation.

Besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei Franz und Barbara aus Wien sowie Stephan und Sabine vom Ursprung Buam Fanclub Franken für die Fotos und Videos bedanken (besonders das Video von unserer nächtlichen „Flugstunde“ bringt mich noch immer zum Lachen).

Und zu guter letzt ein Dankeschön an Andreas, Martin und Manfred von den Ursprung Buam für die tolle musikalische Unterhaltung und den Spaß, den wir miteinander hatten.

Weitere Bilder unter: https://bilder.stvc.de/thumbnails-215.stvc

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5 Kommentare

  1. Wenn man deine Berichte so liest könnte man richtig neidisch
    werden. War vor zwei Jahren in Marbella, das stand ja auch auf
    eurem Plan. War auch ein netter Urlaub. Liebe Grüße

  2. Kein Problem, falls es Dir nichts ausmacht, im Koffer gemeinsam mit
    Mega, Extreme und unseren Viecherln zu reisen *kicher* Die haben
    sich nämlich alle schon angemeldet.

  3. Höhö, das kann ja ne Reise werden, ein Dortmunder und ein Schalker
    in einem Bayern-Koffer.^^ *gacker*

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